Drei Überfälle und ein blutiger Streit

Aktualisiert

BaselDrei Überfälle und ein blutiger Streit

Mehrere Raubüberfälle und eine Auseinandersetzung im Eritreer-Milieu sind die Wochenendbilanz der Basler Kriminalpolizei. Die Tathintergründe geben teilweise Anlass zum Rätseln.

von
lha
An der Uferstrasse wurde am Sonntag kurz nach 1.30 Uhr ein 20-jähriger Besucher der «Jungle Street Groove»-Party von einem Hooligan brutal zusammengeschlagen und beraubt.
In der Haltingerstrasse raubten zwei Schwarzafrikaner einem 48-Jährigen den Lederrucksack. Die Täter fragten zuerst nach Zigaretten und drohten anschliessend mit einem Messer.
Am Freitag kurz nach 20 Uhr attackierten sechs Südländer auf dem Vorplatz des Badischen Bahnhofs einen jungen Mann, der aus einem Firmenauto ausstieg. Die Ermittler rätseln noch über die Tathintergründe.
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An der Uferstrasse wurde am Sonntag kurz nach 1.30 Uhr ein 20-jähriger Besucher der «Jungle Street Groove»-Party von einem Hooligan brutal zusammengeschlagen und beraubt.

Google Street View

Das letzte Raubopfer des Wochenendes war ein 20-Jähriger, der in der Nacht auf Sonntag um 1.30 Uhr an der Uferstrasse unvermittelt und offenbar grundlos zusammengeschlagen wurde. Der junge Mann wollte sich mit einem Kollegen treffen, als ihn der Täter ansprach. «Super aggressiv», wie Kriminalkommissär René Gsell auf Anfrage sagt. Und dann habe er gleich zugeschlagen und sei danach mit dem Smartphone des Opfers geflüchtet. Der Schläger soll der Hooligan- oder Rockerszene angehören und in den mittleren Zwanzigern sein. Ein rassistisches Motiv schliesst Gsell aus.

Eine Stunde zuvor hatten möglicherweise Wiederholungstäter an der Haltingerstrasse zugeschlagen und einen 48-Jährigen beraubt, der auf dem Heimweg war. Einer der Täter sprach ihn um eine Zigarette an. Als er ihm diese aushändigen wollte, riss ihm unvermittelt ein Mittäter den Rucksack weg. Der erste Unbekannte drohte darauf mit einem Messer, bevor die beiden flüchteten. Bei den Tätern handelt es sich um Schwarzafrikaner im Alter von 20 bis 25 Jahren.

Das gleiche Tatmuster war bereits bei einem Überfall vergangenen Montagabend augenfällig gewesen. Gsell will einen Zufall nicht ausschliessen, sagt aber auch: «Je mehr wir darauf hinweisen, wie eine Tat passiert ist, desto mehr kann das auch als Anleitung funktionieren.» Aus ermittlungstaktischen Gründen könne er über einen Zusammenhang zwischen beiden Taten nichts sagen.

Mysteriöse Attacke

Rätsel gibt den Ermittlern nach wie vor eine Raub vom Freitagabend auf. Ein 23-jähriger Mann wurde am Abend kurz nach 20 Uhr auf dem Vorplatz des Badischen Bahnhofs von sechs Südländern angegriffen, nachdem er sein Firmenauto parkiert hatte. Sie schlugen ihn und raubten seine Barschaft. Hatten die Täter ihm abgepasst, ihn möglicherweise sogar schon verfolgt? «Gut möglich, dass da im Hintergrund noch etwas am Laufen ist», so Gsell. Er hofft, wie in allen anderen Fällen auch, auf aufschlussreiche Zeugenaussagen.

Blutiger Streit unter Eritreern

Am Sonntag um 4 Uhr morgens kam es ausserdem zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen Eritreern vor einem Afrika-Restaurant in der Amerbachstrasse. Eine Anwohnerin alarmierte die Polizei, nachdem sie beobachtete, wie mehrere Personen mit Flaschen und Fäusten auf einen Einzelnen einschlugen. Das 44-jährige Opfer musste in die Notfallstation eingewiesen werden. Dort tauchte kurze Zeit später ein 21-Jähriger auf, der ebenfalls angab, im gleichen Restaurant angegriffen worden zu sein. Die Polizei konnte im Verlauf einer Fahndung drei Tatverdächtige festnehmen. Es handelt sich um einen Äthiopier und zwei Eritreer.

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