Fans glauben nicht an den grossen Umbruch

Aktualisiert

FC BaselFans glauben nicht an den grossen Umbruch

Der Basler Fussball-Club steht vor einem Neuanfang. Die Fans kommentieren die Entwicklung kritisch. Als Cheftrainer wünschen sie sich Raphael Wicky.

von
stv
Raphael Wicky wird von den FCB-Fans als neuer Cheftrainer der 1. Mannschaft gewünscht.
Die neue sportliche Führung des FCB mit Marco Streller, Alex Frei und Massimo Ceccaroni. Für die kommende Saison haben sie sich für einen Neuanfang entschieden.
Raphael Wicky ist bereits mehrere Jahre für den Verein tätig. Als U18- und seit 2016 als U21-Trainer.
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Raphael Wicky wird von den FCB-Fans als neuer Cheftrainer der 1. Mannschaft gewünscht.

Keystone/Georgios Kefalas

Die Umstrukturierung beim FC Basel ist in vollem Gange. Nebst dem neuen Sportchef Marco Streller und dem designierten Präsidenten Bernhard Burgener, soll für die kommende Saison ein neuer Cheftrainer ran. Wer dieses Amt antreten wird, ist noch nicht bekannt. Die neue Führungsequipe spricht von einem Neuanfang und präsentierte der Öffentlichkeit unter dem Titel «Für immer Rotblau» eine neue Vereinsstrategie.

Die Besetzung des Cheftrainer-Postens wird bei den Fans heiss diskutiert. Ein Favorit hat sich aber bereits herauskristallisiert. So sprechen sich auf im FCB-Forum 37 Prozent (von 125 Teilnehmern) für Raphael Wicky aus, der aktuell die U21 des FCB trainiert. «Ich schätze seine grosse Fachkompetenz. Ausserdem ist er schon seit Jahren im Verein tätig und kennt somit die Strukturen – besonders in der Jugendförderung – sehr gut», schreibt User Kurtinator.

Mit knapp 30 Prozent ebenfalls hoch im Kurs ist der ehemalige FCB-Trainer Torsten Fink. Andere Vorschläge wie etwa Christian Streich vom SC Freiburg oder Murat Yakin (Schaffhausen) kommen lediglich auf 13 beziehungsweise 9 Prozent.

«Wicky wäre mutige Entscheidung»

Mit der neuen Führung und dem neuen Trainer soll der FCB gemäss Streller und Burgener wieder mehr Identifikation und Emotionen bieten. Auch dem Nachwuchs hat sich der «neue» FCB verschrieben. «Ich denke, die Versprechen bezüglich der Nachwuchsförderung und dem Kaderabbau werden eingehalten», sagt der langjährige Fan Dario Plattner. «Ob das mit Wicky geschieht oder jemand anderem, werden wir sehen.»

Auch Benedikt Pfister, Wirt der Basler Fussballkultur-Bar «Didi Offensiv», ist der Meinung, dass gerade Wicky als Cheftrainer dieser Nachwuchsförderung gut täte. «Es wäre eine mutige Entscheidung, trotzdem sicher glaubwürdig.» Als Fan solle man aber trotz allem realistisch bleiben. «Es kann sein, dass man international etwas einstecken muss, wenn man den Fokus auf die Jugend legt», so Pfister.

Zweifel an Nachwuchs-Strategie

Das Konzept der neuen Führung wird aber auch kritisiert. «Wenn man die letzten Jahre Revue passieren lässt und die letzten Strategien und Projekte in Augenschein nimmt, kommt man bald zur Erkenntnis, dass die jeweils neu gewählten Ausrichtungen – wenn überhaupt – nur für eine kurze Zeit Begeisterung entfachten», so User Mundharmonika im FCB-Forum.

Auch das Vorhaben, den eigenen Nachwuchs stärker in die erste Mannschaft einzubinden, erachten manche als unrealistisch. «Das ist ein Traumdenken», meint Bender. Und Rhyyläx doppelt nach: «Embolos, Shaqiris und Xhakas wachsen auch beim FCB nicht jedes Jahr in den Gewächshäusern der Merian-Gärten in Brügglingen.»

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