Kunstmesse Scope will den Wagenplatz retten

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Hoffnung für WagenleuteKunstmesse Scope will den Wagenplatz retten

Die Kunstmesse Scope würde sich gerne längerfristig an der Uferstrasse niederlassen und dort eine Halle errichten. Das könnte auch den Fortbestand des Wagenplatzes sichern.

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Die Idee, auf der Industriebrache an der Uferstrasse Fussballfelder zu errichten, scheint gestorben zu sein. Dies nicht zuletzt, weil die Bewohner des dortigen Wagenplatzes und mehrere hundert Symphatisanten dagegen auf der Strasse demonstriert haben. Die «Schweiz am Sonntag» hat ausserdem von mehreren Quellen erfahren, dass sich auch Regierungspräsident Guy Morin dagegen ausgesprochen haben soll.

Jetzt ist ein neuer Vorschlag auf dem Tisch, der auch den Verbleib der Wagenleute auf dem Areal mittelfristig sichern könnte. Die New Yorker Kunstmesse Scope, die während der Art seit letztem Jahr an der Uferstrasse ihre Zelte aufschlägt, möchte sich auf der Brache fest installieren. Auf eigene Rechnung würde die Messe eine 6000 Quadratmeter grosse Industriehalle zur kulturellen Nutzung bauen. Unter einer Bedingung: Sie will zehn Jahre dort bleiben. Die Wagenleute dürften bleiben.

«Es hat genug Platz für alle»

Die vorderhand geduldeten Besetzer wurden letztes Jahr von der Scope als willkommene Bereicherung der Messe wahrgenommen, als sie von der Regierung den Platz am Rheinufer zugewiesen bekam. Jetzt möchte sich die Messe dort etablieren – in Koexistenz mit den Wagenleuten. «Wir würden sie in unsere Pläne einbinden und ihnen auch Arbeit anbieten», so Scope-Sprecher Patrick Tschan. «Es hat genug Platz für alle», sagt er.

Die Regierung hat sich zu den Plänen offiziell noch nicht geäussert. Auch die Scope hat noch keine Antwort erhalten, obwohl sie die zuständigen Stellen schon vor einem Monat über ihr Vorhaben orientierte. «Ich finde, wir haben der Regierung ein gutes Angebot gemacht», sagt Tschan. Diese steht jetzt vor der Wahl: Will sie selbst Millionen ausgeben oder lässt sie die Scope investieren?

Rascher Entscheid willkommen

Ursprünglich wollte die Regierung am 1. April mitteilen, wie sie sich die Nutzung des ehemaligen Migrol-Areals an der Uferstrasse in den nächsten fünf Jahren vorstellt. Nach dem Protest gegen die durchgesickerten Fussballplatz-Pläne krebste sie aber zurück. Die Scope hofft nun, dass ihr Angebot rasch und positiv beurteilt wird. «Wir wollen uns an der Uferstrasse etablieren», sagt Tschan. Der Vertrag der Messe läuft aber nur noch bis und mit 2015.

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