Einsprache vom TischNeuer Coop to go darf auch in Basel loslegen
Seit mehreren Monaten wehrt sich der Präsident des Basler Wirteverbands gegen die Eröffnung des ersten Coop to go in Basel. Dieser erhält nun trotzdem freie Fahrt – vorerst.
Ab Donnerstag wird das Essensangebot am Barfüsserplatz um einen Anbieter erweitert: Der erste Coop to go eröffnet seine Pforten und präsentiert den Kunden eine umfassende Auswahl an hauptsächlich gesunden Lebensmittel, die sich sofort konsumieren lassen. Nebst Müslitheke fährt das Geschäft unter anderem mit einer Salatbar, Hot Paninis und hausgemachten Smoothies auf.
«Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir eröffnen können», sagt Coop-Sprecher Markus Eugster. Um die erste Filiale in Basel wurde seit Herbst letzten Jahres diskutiert. Statt Ende 2016 zu eröffnen, stand das Lokal seither leer. Verantwortlich dafür ist Josef Schüpfer, Präsident des Basler Wirteverbands und Inhaber des Restaurants Stadthof, das sich direkt neben dem neuen Coop-Ableger befindet. Schüpfer hatte Einsprache gegen das Bauvorhaben eingelegt.
«Coop hat einen klaren Investitionsvorteil»
Grund sei der Graubereich, in dem sich Coop to go befinde. Im Bauvorhaben ist der Einbau als Restaurationsbetrieb mit Take-away und Verkaufsladen deklariert. Die Baubehörde würde den Betrieb jedoch als Laden und nicht als Restaurant behandeln. Dadurch muss Coop andere Auflagen erfüllen als beispielsweise der Stadthof. Dies zeige sich zum Beispiel in der Ausstattung des Sanitär-Bereichs. «Das kann nicht sein. Dadurch haben sie einen klaren Investitionsvorteil», sagte Schüpfer im Oktober 2016 zu 20 Minuten.
Markus Eugster bestätigt, dass Coop to go eine Mischung aus Gastronomie-Betrieb und Detailhändler sei: «Zum einen Teil sind die Produkte zum Mitnehmen gedacht, zum anderen für den Direktverzehr.» So werden im ersten Stock auch Sitzplätze und Stehtische sowie eine Kundentoilette zur Verfügung gestellt. «Die Auflagen, die die Stadt an uns stellt, erfüllen wir selbstverständlich vollumfänglich», ergänzt Eugster.
Rekurs von Coop fruchtet
Schüpfers Einspruch war in erster Instanz abgelehnt worden, und Coop to go hatte somit freie Fahrt, die Filiale Ende April zu eröffnen. Doch da Schüpfer letzte Woche beschloss, seine Einsprache weiterzuziehen, verzögerte sich die Eröffnung erneut. Coop legte Rekurs dagegen ein, um deren aufschiebende Wirkung aufzuheben. Erfolgreich. Laut Eugster wahrscheinlich deshalb, da sich die Einwände auf die Infrastruktur des Betriebes konzentrieren. «Diese könnte man, sollte dem Einwand stattgegeben werden, auch nachträglich noch anpassen», sagt er.
Schüpfer zeigt sich auf Anfrage nicht erfreut über die neusten Entwicklungen. «Wir wollen einfach, dass alle Spiesse gleich lang sind», sagt der Präsident des Wirteverbands. Man wolle nun die Bauabnahme abwarten und dann sehen, ob Coop wirklich alle Auflagen erfülle.