Neues IT-ZentrumRoche investiert halbe Milliarde in Kaiseraugst
Der Basler Pharmakonzern Roche zieht seine IT im Fricktal zusammen. Dafür müssen neue Bürogebäude für 1300 Mitarbeiter her.

Kaiseraugst ist seit Jahren ein boomender Standort von Roche und wächst mit der Ansiedlung der Konzern-IT jetzt noch weiter.
Der Pharmakonzern Roche baut seinen Standort Kaiseraugst (AG) weiter aus: Für mehr als eine halbe Milliarde Franken will das Basler Unternehmen in der Fricktaler Gemeinde neue Gebäude und Infrastrukturprojekte realisieren. Bis 2017 soll die Zahl der Mitarbeitenden in Kaiseraugst von heute 1850 auf über 3500 ansteigen.
Roche plant in Kaiseraugst den Bau seines weltweit grössten Informationstechnologie-Stützpunktes. Dafür müssen vier neue fünfgeschossige Bürogebäude mit Platz für 1300 Mitarbeitende erstellt werden. Die beiden ersten Gebäude sollen Ende 2016 bezugsbereit sein, die restlichen im Herbst 2017, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte.
Die Investitionen für den IT-Stützpunkt beziffert Roche auf 287 Millionen Franken. In den neuen Gebäuden sollen Mitarbeitende untergebracht werden, die derzeit noch an verschiedenen Orten in Basel und Kaiseraugst verteilt sind. Weitere 85 Millionen will Roche in zwei neue Servicegebäude investieren. Hinzu kommen 195 Millionen Franken für die Erweiterung des bestehenden Parkhauses und den Bau einer neuen Tiefgarage sowie die Erweiterung der Arealinfrastruktur.
Kaiseraugst boomt dank Roche
Die Fricktaler Gemeinde und den Basler Pharmamulti verbindet eine rund 40-jährige Erfolgsgeschichte. «Dass die Roche ein grösseres Projekt bei uns geplant hat war vorhersehbar, denn der Konzern besitzt viel Land in der Gemeinde. Dass es nun so schnell zur Realisierung kommt, ist für uns eine positive Überraschung», sagt Sybille Lüthi, Gemeindepräsidentin von Kaiseraugst.
So konnte die 5000-Einwohner-Gemeinde schon in der Vergangenheit von Roche stark profitieren. Dem Konzern verdankt sie Wohnüberbauungen, das Schulhaus, die Erschliessung und vor allem höhere Steuereinnahmen. Zu weiteren Steuergeldern dürfte es dank des geplanten IT-Stützpunkts auch künftig kommen. Die Bürger, der bereits heute von einem attraktiven Steuerfuss profitiere, dürfte das freuen.
Basel sieht sich nicht als Verlierer
Der Boom im Fricktal bedeutet aber auch, dass Arbeitsplätze vom Konzernsitz aus Basel abgezogen werden. Das stört Volkswirtschaftsdirektor Christoph Brutschin nicht: «Der Entscheid ist erfreulich, weil die IT-Funktionen der Roche in der Region erhalten bleiben. Zudem kann in Basel Platz für andere wichtige Funktionen geschaffen werden», sagt er. (lha/sda)