Shift Mode sollte Besetzung verhindern

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WagenplatzShift Mode sollte Besetzung verhindern

Der Verein Shift Mode wurde von Immobilien Basel-Stadt verpflichtet, eine weitere Besetzung des Wagenplatzes zu verhindern. Das zeigt ein geleaktes Dokument.

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Im letzten Sommer musste die Polizei das Areal dennoch räumen.

Im letzten Sommer musste die Polizei das Areal dennoch räumen.

Im vergangenen Sommer sorgte der Wagenplatz an der Uferstrasse im Klybeck für Schlagzeilen, nachdem sich die Wagenleute geweigert hatten, nur 2500 Quadratmeter der Industriebrache im Klybeck zu besetzen. Im Juni dann wurde der Platz nach einem Ultimatum der Regierung geräumt.

Der linksautonome Blog «D Made im Daig» hat nun einen Vertrag zwischen Immobilien Basel-Stadt und dem Verein Shift Mode publik gemacht, der zeigt: Immobilien Basel-Stadt wollte bei der Vermietung des Areals an Shift Mode – der Verein hat von der Stadt Basel die Bewilligung, bis im Jahr 2019 die Zwischennutzungsinsel Klybeck zu bespielen – eine Besetzung auf jeden Fall verhindern. Katja Reichenstein vom Verein Shift Mode sagt: «Das Dokument ist echt, auch wenn unklar ist, um welche Version es sich handelt.»

Wie die «Bz Basel» schreibt, erhielten die Verantwortlichen der Zwischennutzung ein zinsloses Darlehen in der Höhe von 80'000 Franken. Zudem mussten sie weder für den Aufbau der Infrastruktur noch für die Miete aufkommen. Der Kanton ist dafür am Umsatz der dort stattfindenden Events beteiligt. Im Gegenzug musste sich Shift Mode verpflichten, «Massnahmen zu treffen, um eine Besetzung (...) mit angemessenen Mitteln und nach Möglichkeit zu vermeiden.»

Immobilien Basel beschwichtigt

Immobilien Basel-Sprecherin Barbara Neidhart sagt gegenüber der «Bz», man habe die Trägerschaft des Verein Shift Mode nicht als Alibi-Übung gegen den Wagenplatz eingesetzt. Es habe dem Wunsch der Regierung entsprochen, eine Nutzung des Areals einer breiten Öffentlichkeit zu garantieren. Seitens des Shift Mode sei laut «Bz» die Bereitschaft da gewesen, die Wagenleute auf dem Areal zu aktzeptieren.

Wie Reichenstein kann sich auch Neidhart nicht erklären, wie die Vertragsdetails den Weg an die Öffentlichkeit gefunden haben: «Der Vertrag wurde nicht durch unsere Mitarbeiter zur Veröffentlichung weitergegeben. Wir wickeln sehr viele vertrauliche Verträge ab und haben nie Indiskretionen erlebt. Eine Untersuchung wurde deshalb nicht eingeleitet», so Neidhart.

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