BaselStadtentwickler kassierte Prügel
Linksautonome schlugen den obersten Basler Stadtentwickler, als er ein Konzert in der Villa Rosenau besuchte. Thomas Kessler nimmts gelassen.

Stadtentwickler Thomas Kessler. (Bild: bs.ch)
Eine geschwollene Oberlippe ist das Andenken, das Thomas Kessler von seinem Besuch in der Villa Rosenau am Freitagabend mitnahm: Einige Linksautonome hatten etwas gegen seine Anwesenheit und versuchten, ihn mit Gewalt auszuschliessen, was auch gelang. Die Begründung: Er sei ein Staatsdiener. «So etwas habe ich dort noch nie erlebt», sagt Kessler, der öfters in der Rosenau Konzerte besucht. Der Vorfall wurde denn auch vom Rest des Publikums und den Organisatoren absolut nicht goutiert. Das Opfer nimmt die Pöbelei aber gelassen und verzichtet auf eine Anzeige, wie er zum «Sonntag» sagte. Zu verteidigen hätte sich der in Kampfkunst bewanderte Kessler zwar gewusst. «Das hätte aber den Anlass ruiniert», glaubt er.
Kessler beschäftigt aber, dass es Gruppen gibt, die zu Gewalt greifen, wie etwa an den beiden Saubannerzügen diesen Monat. «Gerade die kritischen Stimmen in der Debatte über die Yuppiesierung einzelner Stadtteile muss man ernst nehmen», fordert er. Hinter den Gewaltausbrüchen auch gegen seine Person ortet er Ängste vor Veränderungen.
Zum Diskutieren hatten die Schläger vom Freitag aber keine Lust. «Denen ging es nur um den Gewaltakt», glaubt Kessler. Die Lippe ist derweil bereits wieder am Abschwellen.