Basel macht ErnstWeggeworfene Zigarette kostet ab Mai 80 Franken
Verboten ist es eigentlich schon lange, aber viele tun es dennoch: Zigarettenstummel auf den Boden werfen. In Basel wird die unsachgemässe Entsorgung nun teuer.
Was sagen die Basler zu 80 Franken Zigi-Busse? (Video: daf/lb)
Ab Mai werden Zigarettensünder in Basel-Stadt zur Kasse gebeten. Was eigentlich schon lange gesetzlich verboten ist, wird nun auch offiziell geahndet. «Bisher waren wir kulant, da es noch keine Möglichkeit gab, Zigaretten ordnungsgemäss zu entsorgen, ohne einen Brand zu riskieren», sagt Matthias Nabholz vom Amt für Umwelt und Energie (AUE).
Weil man nun aber fast alle öffentlichen Abfallkübel mit einem integrierten Aschenbecher nachgerüstet habe, hätten Raucher nun keine Ausreden mehr, ihre Zigarettenstummel auf den Boden zu werfen, so der Amtsleiter. Mit der Kampagne «Sauberes Basel» wird die Bevölkerung seit März auf die Busse aufmerksam gemacht. «Ab Mai werden wir auch beginnen, diese einzufordern», so Nabholz.
Hässlich, teuer und toxisch für die Umwelt
Die Zigarettenstummel am Boden sähen nicht nur hässlich aus, sondern kosteten den Steuerzahler wegen der Reinigung auch viel Geld, so Nabholz. Fast schlimmer noch: «Zigaretten sind toxisch für die Umwelt. Mit dem Gift einer Zigarette werden gut 500 Liter Wasser verunreinigt, was zum Beispiel Mückenlarven nicht überleben», sagt er.
Auch für Hunde, die mit den Stummeln schnell in Berührung kommen können, sind diese giftig.
«Zigarettenstummel eklig und für Kinder gefährlich»
«Ich finde es grundsätzlich gut, wenn etwas gegen Littering gemacht wird», sagt SVP-Grossrat Felix Wehrli. Die Entsorgung von Abfall auf der Strasse koste Millionen. «Ob ein weggeworfener Zigarettenstummel aber gleich 80 Franken kosten muss, darüber kann man diskutieren», sagt er.
SP-Grossrätin Danielle Kaufmann ist sich nicht sicher, ob das der richtige Weg ist. Einerseits sei die Busse von 80 Franken übertrieben, andererseits habe sie Verständnis für die Aktion, denn die liegengebliebenen Zigarettenstummel seien eklig und für Kinder gar gefährlich, so Kaufmann. «Man sollte nicht alles zu Tode reglementieren. Gut wäre, wenn es die Menschen aus eigenem Antrieb richtig machen würden», sagt sie.
Polizei wird Bussen einfordern
Wehrli wünscht sich vor allem eine bessere Aufklärung in dem Bereich und mehr Respekt vor der Umwelt bei den Bürgern. Auch sorgt er sich um die Polizeibeamten, die die Busse schlussendlich einfordern müssen. Neben ihnen werden auch Abfallkontrolleure des AUE ihre Augen nach Stummel-Sündern offenhalten.