Polizei durchsucht Pauls (12) Elternhaus

Aktualisiert

Vermisster BubPolizei durchsucht Pauls (12) Elternhaus

Das Citybike des vermissten Paul wurde auf einem Parkplatz in Härkingen SO gefunden. Später durchsuchten Polizisten das Elternhaus in Gunzgen SO.

Werner C. hat im Jahr 2016 einen 12-Jährigen aus dem Kanton Solothurn nach Düsseldorf in seine Wohnung entführt.
Aus diesem Haus wurde der Bub am 26.. Juni 2016 nachts schliesslich von der Polilzei befreit.
Wie er nach Düsseldorf kam, konnten sich die Ermittler damals nicht erklären.
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Werner C. hat im Jahr 2016 einen 12-Jährigen aus dem Kanton Solothurn nach Düsseldorf in seine Wohnung entführt.

Die Polizei ermittelt im Fall Paul S.* auf Hochtouren: Am Dienstagnachmittag wurde das Elternhaus des vermissten 12-Jährigen in Gunzgen durchsucht. Rund zehn Polizisten hätten das Haus samt Umschwung akribisch abgesucht. Wie der «Blick» berichtet, seien auch die beiden angebauten Scheunen, das Gartenhäuschen, das Tiergehege, Gartenmöbel und Autos der Familie genauestens unter die Lupe genommen worden.

Nur wenige Stunden vorher war das Velo des vermissten Paul wenige Kilometer vom Elternhaus in Härkingen SO aufgefunden worden. Ein Anwohner hatte das Citybike des 12-Jährigen auf einem Parkplatz unweit der Dorfkirche an eine Mauer gelehnt gefunden. Die Polizei hat am Dienstagnachmittag von dort aus die Suche nach Paul weitergeführt.

So waren am Dienstagnachmittag der Umgebung des Fundortes Spürhunde im Einsatz. Am Velo wurden zudem Spuren gesichert. «Wir nehmen nun die Fährte von dort auf», sagt Polizeisprecher Thomas Kummer.

Eltern haben Angst um Kinder

Seit dem Velofund ist auch die Bevölkerung in Härkingen auf der Hut: «Ich gehe nun mit meinen Kindern zur Schule», sagt eine Mutter aus dem Dorf. Ihre Kinder würden in der Freizeit oft auf dem Parkplatz spielen, auf dem das Velo von Paul gefunden wurde. Etwas Auffälliges beobachtet habe sie in den vergangenen Tagen aber nicht. Auch rätselt man im Dorf, wieso das Velo in Härkingen abgestellt wurde. «Ich habe diesen Buben hier noch nie gesehen», sagt eine Dorfbewohnerin.

«Am 18. bin ich nicht mehr hier»

Am Montag haben Mitschüler des verschollenen 12-Jährigen etwas Licht ins Dunkel gebracht: Paul S. sei bewusst weggelaufen. Gegenüber seinen Kollegen sagte er gemäss Befragungen durch die Polizei immer wieder: «Am 18. bin ich nicht mehr hier.» Seit diesem besagten Samstag ist der Bub aus Gunzgen auch tatsächlich verschwunden.

Weiter habe Paul in der Schule auf einem Plan jeweils die Tage bis zum letzten Samstag abgestrichen. «Die Hintergründe dieser Handlung sind derzeit ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen», heisst es von Seiten der Kantonspolizei Solothurn.

Der Onkel kann sich dennoch nicht vorstellen, dass sein Neffe absichtlich davongelaufen ist: «Ich denke nicht, dass er von zu Hause weggelaufen ist, ich wüsste nicht, wieso», sagt der in Deutschland lebende Hans Werner Buff.

«Er hat sich in Luft aufgelöst»

Trotz neuen Fakten und Hinweisen aus der Bevölkerung konnte die Polizei den Buben noch nicht ausfindig machen. «Der Junge hat sich in Luft aufgelöst», sagt auch seine Mutter Monika S. zu 20 Minuten. Ihr gegenüber gab Paul am Samstagnachmittag an, Freunde beim Schulhaus zu treffen. Nachdem er um 18 Uhr nicht wie vereinbart heimgekehrt sei und auch zwei Stunden danach nicht auftauchte, wurde die Polizei alarmiert.

Wer den Vermissten gesehen hat oder mögliche Angaben zu dessen Verbleib machen kann, wird gebeten, sich mit der Kantonspolizei Solothurn in Verbindung zu setzen.

Der 12-Jährige ist zirka 1,55 Meter gross, schlank und hat kurze blonde, gelockte Haare. Er trägt eine rote Windjacke mit Kapuze und hellblaue Jeans. Möglicherweise hat er einen roten Rucksack mit schwarzen Riemen und einen blau-lila Velohelm dabei. Die Polizei bittet die Bevölkerung erneut um Mithilfe.

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