Bevölkerung wehrt sich für Mammutbaum

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InterlakenBevölkerung wehrt sich für Mammutbaum

Widerstand gegen einen Neubau: Hunderte empörte Interlakner wehren sich gegen die Abholzung eines geschützten Mammutbaums.

Alexandra Graber
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Alexandra Graber
Dieser geschützte Mammutbaum soll einer Überbauung weichen.

Dieser geschützte Mammutbaum soll einer Überbauung weichen.

Der 100-jährige Riese auf dem Des-Alpes-Areal könnte bald der Motorsäge zum Opfer fallen: Weil die Gemeinde das Grundstück an Investoren verkaufen will, muss der Mammutbaum wohl weichen. «Wir wollen diesen Bau-Skandal verhindern», so Beat Hutmacher von der IG Des-Alpes-Areal.

Innert zwei Wochen hat er auf Facebook über 500 Sympathisanten für seinen Kampf gefunden. «Die Gemeinde ­zerstört nicht nur ein Wahrzeichen, sondern verhökert auch eines der schönsten Grund­stücke der Schweiz zum Spottpreis», so Hutmacher.

Wohnungen sollen Hotel subventionieren

Beim Des-Alpes-Areal handelt es sich um die letzte grosse Baulandreserve des Touristen-Ortes. Der Grosse Gemeinderat und das Parlament ­hatten Ende November einstimmig zugestimmt, die Brache für rund zehn Millionen Franken zu verkaufen. Neben einem Radisson-Hotel sollen dort 130 Wohnungen gebaut – und damit die letzte Lücke der Hotelreihe geschlossen werden. «Es besteht Bedarf nach einem Hotel für Kongressteilnehmer», ist Gemeindepräsident Urs Graf überzeugt.

Und mit den Wohnungen würde dieses quersubventioniert – der Erlös werde etwa in Parkplätze investiert und diene somit dem Tourismus, sagt Graf. Zudem seien in den Sommermonaten die Hotelbetten stets ausgelastet.

Das letzte Wort im Knatsch um die neue Überbauung hat das Stimmvolk am neunten Feb­ruar – und entscheidet damit auch über den Fortbestand des Mammutbaums.

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