Pausenplatz-SprachregimeEgerkingen krebst bei Deutsch-Pflicht zurück
Wer auf Egerkinger Pausenplätzen nicht deutsch spricht, soll bestraft werden. Nun haben Lehrer und Schulkommission Bedenken – und setzen auf einen Verhaltenskurs.
Auf Schulhöfen im solothurnischen Egerkingen soll nur noch deutsch gesprochen werden – so will es der dortige Gemeinderat. Hält sich ein Kind wiederholt nicht daran, sollen die Eltern tief in die Tasche greifen müssen: Als Strafe soll das Kind einen Deutschkurs für 550 Franken besuchen.
Wie die «Solothurner Zeitung» berichtet, traf sich am Montag die Egerkinger Schulleitung mit dem Gemeinderat. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit fand diesbezüglich ein Gedankenaustausch statt, wie Gemeindepräsidentin Johanna Bartholdi zur Zeitung sagt: «Wir beraten darüber, wie die Ausführungsbestimmungen zur Schulordnung verfeinert werden können.» Denn Lehrer und Schulleiter hätten Bedenken bezüglich Durchführbarkeit und der Sanktionen geäussert. Darum zieht der Gemeinderat in Betracht, den Straf-Deutschkurs zu ersetzen: «Wir werden den betreffenden Schülern wahrscheinlich einen Verhaltenskurs und keinen Deutschkurs verfügen», so Bartholdi.
Am 10. Februar will der Gemeinderat diesbezüglich einen definitiven Entscheid fällen. Dabei dürfte die Meinung der Schulleitung deutlich ins Gewicht fallen. Denn laut Volksschulgesetz muss das Departement für Bildung und Kultur jede Änderung der Schulordnung zustimmen.