Miet-Ferrari zerlegt - blecht nun der Fahrer?

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Gewonnen wie zerronnenMiet-Ferrari zerlegt - blecht nun der Fahrer?

Mit DeinDeal konnte man dieser Tage günstig einen Ferrari fahren. Ein Sportwagenfan hat dies getan - und mit dem Flitzer einen Unfall gebaut. Das könnte ihn nun teuer zu stehen kommen.

A. Hirschberg
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A. Hirschberg

Es war die Erfüllung eines Traums: DeinDeal machte es möglich, für zwei Stunden günstig einen Ferrari der Firma Uniquerent zu fahren. Für einen Automieter, der vom verlockenden Angebot Gebrauch machte, könnte dies aber bald zum Albtraum werden. In Kirchberg BE hat er am Samstag mit einem Ferrari 360 Spider F1 Challenge Stradale einen schweren Unfall gebaut. Die Luxus-Karosse ist nur noch Schrott, beide Insassen wurden verletzt und mussten ins Spital gebracht werden.

Schuld am Unfall ist laut Kantonspolizei Bern der Ferrari-Lenker. Der Sportwagen geriet aus noch ungeklärten Gründen ins Schleudern und prallte in ein entgegenkommendes Auto. Dejan Djuric, Geschäftsführer Bei Uniquerent in Oftringen AG, bestätigte gegenüber 20 Minuten Online, dass der kaputte Ferrari 360 Spider seiner Firma gehöre. Und: Es sei möglich, dass die Miete im Zusammenhang mit dem DeinDeal-Angebot erfolgt sei, so Djuric.

Zu schnell, Alkohol, Drogen?

Zum Unfall will sich Djuric nicht äussern. «Vom Auto habe ich nur die Bilder in den Medien gesehen und weiss noch nicht mehr», sagt er. Wichtig ist ihm in erster Linie, dass sich die Insassen nicht schwer verletzt haben. Eins ist trotz diesen Beteuerungen klar: Hier wird sehr genau untersucht werden, wer für den teuren Schaden aufkommen muss.

Die Firma Uniquerent hat zwar eine Vollkasko-Versicherung für ihre Mietautos abgeschlossen, doch bei vorsätzlicher oder grobfahrlässiger Verursachung des Unfalls kann der Mieter laut Vertrag für alle Schäden haftbar gemacht werden. Als grobfahrlässig gilt laut Gesetz etwa viel zu schnelles Fahren oder Lenken unter Alkohol-, Medikamenten- oder Drogeneinfluss.

Bald mehr als 200 000 Franken Schulden?

Die Kantonspolizei Bern macht derzeit keine Angaben darüber, ob Drogen, Alkohol oder übersetzte Geschwindigkeit den Unfall verursacht haben könnten.

Bezüglich des Fahrverhaltens dürfte aber bald alles klar sein. «Wir haben ein GPS-Gerät und eine Blackbox in unseren Autos, das wird jetzt alles ausgewertet», sagt Djuric. Müsste der Mieter für den gesamten Schaden selbst aufkommen, käme ihn das extrem teuer zu stehen. Nebst dem geschätzten Wert des Ferraris von rund 200 000 Franken müsste er vermutlich auch für die Haftpflichtkosten des Autos aufkommen, in das er geprallt ist.

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