Brandstiftung sollte zwei Millionen einbringen

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Plaffeien FRBrandstiftung sollte zwei Millionen einbringen

Drei Männer wurden wegen Brandstiftung am Hotel Kaiseregg in Plaffeien im Januar 2015 festgenommen. Das mutmassliche Motiv: Versicherungsbetrug.

von
kaf

Über ein Jahr lang ermittelte die Staatsanwaltschaft des Kantons Freiburg im Brandfall des Hotels Kaiseregg in Plaffeien vom 19. Januar 2015. Trotz aufwendiger Ermittlungen und zahlreichen Einvernahmen konnten die Täter nicht identifiziert werden. Doch nun gibt es offenbar neue Erkenntnisse: Die Staatsanwaltschaft hat den mutmasslichen Täter, einen 33-jährigen Mann, sowie zwei mutmassliche Anstifter festgenommen, wie die Sicherheits- und Justizdirektion am Mittwoch mitteilte.

«Man könnte von einem Zufallstreffer sprechen», sagt der ermittelnde Generalstaatsanwalt Fabien Gasser auf Anfrage von 20 Minuten. Ins Visier der Ermittler geriet der 33-Jährige nämlich nicht wegen der Brandstiftung. Er wurde wegen eines anderen Delikts überwacht und hatte so den Verdacht auf sich gelenkt. «Wir führten während gut neun Monaten Telefonüberwachungen durch», so Gasser. Im Februar schlugen die Ermittler dann zu und verhafteten den verdächtigen Schweizer. Während der Einvernahme gestand er, den Brand im Auftrag einer Drittperson gelegt zu haben.

Besitzer als Anstifter verdächtigt

Festgenommen wurde auch der 59-jährige Besitzer des Gebäudes. Er wird verdächtigt, den 33-Jährigen angestiftet zu haben. Generalstaatsanwalt Gasser vermutet, dass der Portugiese so den Versicherungswert von zwei Millionen Franken erbeuten wollte.

Der Generalstaatsanwalt ermittelt auch gegen einen 38-jährigen Schweizer als weiteren möglichen Anstifter. Dieser ist kein unbeschriebenes Blatt: Neben der Brandstiftung soll er noch weitere Delikte wie Betrug und Diebstahl begangen haben. «Wir vermuten, dass er angeboten hat, den Brand gegen Bezahlung in die Wege zu leiten», sagt Gasser. Vor seiner Verhaftung wurde er mit einem Mikrofon in seinem Büro überwacht. Beide Männer bestreiten jegliche Beteiligung am Brand.

Alkohol und Brandbeschleuniger eingesetzt

Am 19. Januar 2015 um etwa 1.20 Uhr waren die Einsatzkräfte über einen Brand in Plaffeien im Sensebezirk alarmiert worden. Als sie beim Hotel Kaiseregg eintrafen, stand das Gebäude bereits im Vollbrand. Trotz einem Aufgebot von rund 60 Feuerwehrleuten brannte das Gebäude vollständig aus. «Untersuchungen haben gezeigt, dass im ersten Stock Alkohol und Brandbeschleuniger verteilt und angezündet wurden», sagt Generalstaatsanwalt Fabien Gasser.

Das Hotel stand vor dem Brand jahrelang leer. Der Besitzer wollte das Gebäude ursprünglich umbauen, stellte aber wegen fehlenden finanziellen Mitteln ein Abbruchgesuch. Dieses war zum Zeitpunkt des Brandes noch hängig

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