StrassenstrichMobility-Kunden nutzen Autos für schnellen Sex
Verkehr im Auto statt auf der Strasse: Mobility-Kunden nutzen regelmässig Carsharing-Autos, um Sex mit Prostituierten zu haben. Ein Verbot dafür gibt es nicht.

Wurde dieses Auto durch sexuelle Aktivitäten verschmutzt? Mobility-Kunden können sich nicht sicher sein.
Kein Anbieter/ahaAuf dem Strassenstrich holen sich Freier schnelles Vergnügen. Wer kein eigenes Auto hat oder unerkannt bleiben möchte, weicht für den gekauften Sex auch mal auf fremde Autos aus: So beobachtet Leser-Reporter P.W.* aus Bern immer wieder, wie Freier in Mobility-Fahrzeugen auf dem Berner Strassenstrich Sexarbeiterinnen anheuern und dann die «heroin- und kokainabhängigen Prostituierten» aufladen. «Diese Frauen werden nach rund 15 bis 30 Minuten wieder zurückgefahren», sagt der Beobachter. «Auch auf dem Strichplatz in Zürich fahren Mobility-Autos vor», bestätigt Nadeen Schuster, Sprecherin der Sozialen Einrichtungen und Betriebe der Stadt Zürich.
Für P.W. ist dieses Verhalten aus hygienischer Sicht ein absolutes No-Go: Die Autos würden nach Gebrauch ungereinigt dem nächsten Mobility-Kunden überlassen. Sarkastisch meint er: «Viel Spass bei den Fahrzeugreinigungen – speziell beim Säubern der Sitzpolster und Bodenteppiche.» Eklige Bakterienschleudern seien auch die Lenkräder.
Mobility erlaubt Sex im Auto
Ein Verbot für Geschlechtsverkehr im Auto gibt es bei Mobility nicht: «Wir wollen, dass unsere Kunden die Fahrzeuge wie ihr Privatauto nutzen dürfen», sagt Patrick Eigenmann, Mediensprecher des Unternehmens. So gebe es keine AGBs, die besagen, was ein Kunde im Auto tun und unterlassen soll. Auch erfasst das Unternehmen nicht, wo seine roten Autos unterwegs sind. Für Mobility ist so auch nicht ersichtlich, für welche Zwecke die Fahrzeuge gebucht wurden.
«Allerdings gibt es – und das ist uns sehr wichtig – Fairplay-Regeln, insbesondere, was die Sauberkeit der Fahrzeuge betrifft», sagt Eigenmann. Ein Grossteil der Kundschaft befolge diese auch. Wenn ein Auto dennoch einem Saustall gleiche, könne dies der Zentrale gemeldet werden. Die Putzequipe des Unternehmens würde dann ausserhalb der zwei obligatorischen Monatsreinigungen zu einem Spezialeinsatz aufgeboten.
Reinigungsgebühren erheben möglich
«In Bern haben wir bisher aber keine entsprechenden Sauberkeitsprobleme festgestellt», sagt Eggimann. Das Unternehmen behält sich die Möglichkeit vor, Reinigungsgebühren zu erheben. Putzmittel und Desinfektionssprays im Auto zu deponieren kommt für das Car-Sharing Unternehmen aber nicht in Frage: Mit schweizweit 2900 Autos sei dies aus logistischer Sicht nicht möglich.
* Name der Redaktion bekannt