Er vergrub die Leiche direkt neben dem Haus

Aktualisiert

Utzigen BE/Boppelsen ZHEr vergrub die Leiche direkt neben dem Haus

Thomas K.* soll den 25-Jährigen, dessen Leiche in Utzigen gefunden wurde, wegen seinen Schulden getötet haben. Auch beim Mord in Boppelsen sei K. dabei gewesen.

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Thomas K. aus Utzigen und seine Frau Corinne K. sitzen seit Juni in Untersuchungshaft. Dies nachdem sie mit einem Tötungsdelikt in Boppelsen in Verbindung gebracht wurden. Auch an einem Tötungsdelikt im Kanton Bern sollen sie beteiligt sein.
Der 25-Jährige und seine 26-jährige Frau (Bild) sollen die Taten zusammen mit zwei weiteren Verdächtigen begangen haben. Diese wurden bereits vorher verhaftet.
Die Polizei fuhr anfangs August mit einem Bagger bei diesem Hof auf. Dort wurde eine Leiche im Garten gefunden.
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Thomas K. aus Utzigen und seine Frau Corinne K. sitzen seit Juni in Untersuchungshaft. Dies nachdem sie mit einem Tötungsdelikt in Boppelsen in Verbindung gebracht wurden. Auch an einem Tötungsdelikt im Kanton Bern sollen sie beteiligt sein.

Gegen das Berner Ehepaar K.*, den Solothurner Markus N.* (33) und den Berner Christian K.* (26, nicht mit Thomas K. verwandt) wird wegen zwei Tötungsdelikten ermittelt. Sie alle sollen am Mord an Pascal E. (36) in Boppelsen ZH von Anfang Juni beteiligt gewesen sein. Ende Juli wurde in Utzigen zudem die Leiche eines 25-jährigen Mannes gefunden, wie die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich letzte Woche mitteilte. Anscheinend grub die Polizei die Leiche neben dem gemieteten Stöckli des verhafteten Ehepaars aus.

Beim Opfer handelt es sich laut dem Vater von Christian K. um einen Mann aus dem Balkan, der mit Drogen gehandelt habe, wie er zum «Blick» sagt. Der 25-Jährige habe Thomas K. Geld geschuldet. Dieser habe ihm den weissen BMW gestohlen und das Auto bei Christian K. und dessen Vater versteckt, bevor er ihn in Deutschland verkauft habe. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger». Der Vater glaubt, dass Thomas K. seinen Schuldner erschossen und dessen Leiche neben dem Stöckli vergraben hat. Später habe er von «Umgebungsarbeiten» gesprochen.

Vater beteuert Unschuld von Christian K.

Der Vater von Christian K. ist von der Unschuld seines Sohnes überzeugt: «Christian war dabei, mit Thomas eine Firma für Lohnarbeit zu gründen», wird er vom «Blick» zitiert. «Sie benutzten dieselbe Handynummer, deshalb sitzt er nun im Gefängnis.» Für die Tötung in Boppelsen habe sein Sohn ein Alibi: «Er war zum Tatzeitpunkt im Zivilschutz.»

Markus N. und Thomas K. verabredeten sich laut dem «Blick» am 3. Juni mit Pascal E. in Niederhasli ZH für eine Probefahrt mit dem roten Volvo-Lastwagen. Markus N. sei mit Pascal E. im Lastwagen gefahren, während Thomas K. ihnen mit dem Auto gefolgt sei. Pascal E. wurde noch am selben Abend erschlagen.

Anschliessend hätten die Täter versucht, den Lastwagen zu verkaufen. Ein misstrauischer Interessent aus Deutschland habe wissen wollen, woher sie das Fahrzeug haben, woraufhin sie einen Kaufvertrag zwischen Pascal E. und Thomas K. gefälscht hätten. Bei eigenen Recherchen sei der Interessent aber auf das Originalinserat von Pascal E. gestossen und habe die Polizei informiert. Thomas K. und Markus N. wurden am 6. Juni im Schwarzwald verhaftet. Christian K. wurde am 9. Juni an seinem Wohnort im Berner Oberland festgenommen. Rund eine Woche nach ihrem Mann verhaftete die Polizei auch Corinne K.

«Corinne K. war eine Furie»

Über das Ehepaar K. ist wenig bekannt. Die beiden haben zwei Töchter (zwei und vier Jahre alt) und betrieben eine eigene Speditionsfirma, die inzwischen Konkurs ging. Im Dorf kannte man die Familie kaum. «Wir hatten überhaupt nie Kontakt», sagt etwa ein Dorfbewohner zu 20 Minuten.

Andere Erfahrungen machte Werner S. aus Kerzers FR: «Thomas K. war eher ein Ruhiger, aber seine Frau eine Furie», sagt er gegenüber dem «Blick».

Der 63-Jährige S. arbeitete während einem Tag als Chauffeur für das Paar. Wegen einem Kratzer fror Thomas K. den Tageslohn des Chauffeurs ein, entliess ihn und schickte ihm eine Reparaturrechnung von 2800 Franken. Als er den Rechtsschutz einschaltete und die Rechnung nicht bezahlte, betrieb das Ehepaar K. Chauffeur Werner S. Dieser ging daraufhin mit seiner Frau Edith (62) nach Utzigen und suchte das Gespräch – jedoch erfolglos: «Sie haben uns gedroht, und es war ein bulliger Typ dabei, der uns als Chauffeur vorgestellt wurde», so Edith S. «Die Frau kam mir bösartig vor.» Die beiden Kinder hätten während des Besuches «wie am Spiess» geschrien.

* Namen der Redaktion bekannt

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