Deutlich mehr Tote auf Berner Strassen

Aktualisiert

Statistik 2015Deutlich mehr Tote auf Berner Strassen

Die Zahl der Verkehrsunfälle im Kanton Bern stagnierte im letzten Jahr. Doch es kamen deutlich mehr Personen ums Leben.

von
SDA
Im März 2015 kippte zwischen Muri und Rubigen ein Lieferwagen mit Anhänger. Der Lenker wurde verletzt.

Im März 2015 kippte zwischen Muri und Rubigen ein Lieferwagen mit Anhänger. Der Lenker wurde verletzt.

Kein Anbieter/Kapo Bern

Auf dem Berner Strassennetz sind im vergangenen Jahr 37 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben – das sind 14 Tote mehr als 2014. Die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt blieb jedoch auf tiefem Niveau stabil.

Im Jahr 2015 wurden im Kanton Bern 5750 Verkehrsunfälle polizeilich rapportiert. Das sind nur 30 Unfälle mehr als im Jahr 2014, in dem so wenige Unfälle registriert worden waren wie noch nie seit der Einführung der Statistik. Überschattet wird diese Bilanz jedoch von einer erneuten Zunahme von Verkehrstoten.

Betrachte man aber die letzten fünf Jahre, so liege die Zahl der tödlich Verletzten mit 37 unter dem kantonalen Durchschnitt, teilte die Kantonspolizei am Mittwoch mit. Im Jahr 2011 war gar der Extremwert von 62 Verkehrstoten verzeichnet worden, 2012 sank dieses Zahl dann wieder auf 37 und 2013 auf 30.

Mehr Tote und Verletzte bei E-Bike-Unfällen

Im letzten Jahr waren 18 der 37 Verkehrstoten bei Zweiradunfällen mit Motorrädern (11), Elektrobikes (4) oder mit dem Velo (3) ums Leben gekommen. Weiter wurden 9 Fussgänger tödlich verletzt, 6 von ihnen auf dem Fussgängerstreifen.

Die Analyse der Ursachen tödlicher Unfälle lassen laut Polizei derzeit Tendenzen erkennen. Trotzdem setzt die Polizei bei der Prävention einen Schwerpunkt bei den Elektrobikes, deren zuweilen hohe Geschwindigkeit oft schwer einzuschätzen sei. Die Zahl der verunfallten E-Bike-Fahrer stieg von 47 (2014) auf 117 (2015).

Meistens innerorts

Weit mehr als die Hälfte der Unfälle (3717) passierten innerorts. Häufigste Ursachen sind das Missachten des Vortritts oder unvorsichtiges Rückwärtsfahren. Zugenommen hat die Zahl der Unfälle auf Autobahnen. Dort geschehen die Unfälle meistens deshalb, weil Lenker den Mindestabstand zu anderen Fahrzeugen nicht einhalten.

Mehr als ein Drittel der Unfälle sind gemäss Statistik Schleuder- und Selbstunfälle. Am zweithäufigsten erfasst wurden Auffahrunfälle. Die meisten Unfälle verursachen junge Lenker im Alter von 18 bis 24 Jahren. Sie sind für 16 Prozent der Unfälle verantwortlich, gefolgt von den über 64-Jährigen (15 Prozent).

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