Erneutes Bienensterben weckt böse Erinnerungen

Aktualisiert

Zäziwil BEErneutes Bienensterben weckt böse Erinnerungen

Im Emmental sterben die Bienen. Der Grund ist derzeit noch unklar. Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Region zu einem Massensterben kommt.

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Frühling 2014: Vergiftete Bienen torkeln aus den Fluglöchern ihrer Stöcke im Emmental. Nun scheint sich das Ganze zu wiederholen. Damals war der Grund für das Bienensterben der Wirkstoff Fipronil, das in einem verunreinigten Pflanzenschutzmittel gefunden wurde.
Das diesjährige Bienensterben wurde durch unsachgemässe Anwendung eines Pflanzenschutzmittels ausgelöst. Der Verantwortliche, ein 37-jähriger Mann, wird sich nun vor der Justiz verantworten müssen.
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Frühling 2014: Vergiftete Bienen torkeln aus den Fluglöchern ihrer Stöcke im Emmental. Nun scheint sich das Ganze zu wiederholen. Damals war der Grund für das Bienensterben der Wirkstoff Fipronil, das in einem verunreinigten Pflanzenschutzmittel gefunden wurde.

Walter Leuenberger

Wiederholt sich die Geschichte von 2014? Damals starben der Region Zäziwil ganze Bienenvölker wegen eines verunreinigten Pflanzenschutzmittels. Wie das Online-Portal Bern-Ost am Mittwoch meldet, wurden rund um Zäziwil wieder tote Bienen aufgefunden.

Wie gross das Ausmass oder was die Ursache des unerklärlichen Bienensterbens dieses Mal ist, ist noch unbekannt. Ein betroffener Imker sagt zu 20 Minuten, dass etwa sechs bis acht seiner zwölf Bienenvölker betroffen sind. «Bis jetzt hält sich der Schaden in Grenzen, aber ob die Bienen das Gift auch in die Brutkästen getragen haben, wird sich erst noch zeigen», so der Imker. Wäre dies der Fall, stürben noch mehr Bienen. Wie viele seiner Kollegen betroffen sind, kann er nicht sagen.

Bienen werden untersucht

Die Imker in der Region hätten zuerst ungläubig reagiert, als am Dienstag die ersten Bienen starben, «dann kam auch Wut auf», erzählt der Bienenzüchter. «Es ist einfach unglaublich, dass es schon wieder fast das gleiche Gebiet trifft.»

Wie die «Berner Zeitung» schreibt, werden die toten Bienen momentan in einem Labor untersucht. Mit Resultaten ist in drei Wochen zu rechnen.

Wie vor zwei Jahren?

Bereits vor zwei Jahren kam es in der Region zu einem Bienenmassensterben. «Die Bienen torkeln wie betrunken aus den Fluglöchern und bleiben dann liegen», erzählte ein Imker damals 20 Minuten. Rund 130 Völker waren 2014 von der Vergiftung betroffen. Es stellte sich schliesslich heraus, dass ein Obstbauer seine Pflanzen mit einem verunreinigten Pflanzenschutzmittel besprüht hatte. Ein Speziallabor fand den Wirkstoff Fipronil, welcher in der Schweiz verboten ist. Die Vermutung liegt nahe, dass wieder die gleiche Ursache wie 2014 vorliegt. «Am Montagabend wurde gespritzt, am Dienstag begann das Bienensterben», so eine Insiderin gegenüber 20 Minuten.

Gegenüber dem RegionalsenderTeleBärn äussert sich der Landwirt und Bieneninspektor Christian Wüthrich: «Vielleicht wurde etwas gegen die Sägewespen auf eine Obstkultur gespritzt, das die Bienen dann aufgenommen haben», so seine Vermutung. Er betont jedoch, dass dies per se nicht illegal sei. «Es kann sich auch um einen Unfall handeln», so Wüthrich.

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