Berner Forscher nehmen Abschied von Rosetta

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WeltraumsondeBerner Forscher nehmen Abschied von Rosetta

Forscher der Uni Bern verfolgten am Freitag gespannt den letzten Flug von Rosetta. Doch damit ist die Arbeit für die Wissenschaftler noch nicht vorbei.

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Nicolas Thomas und Martin Rubin von der Universität Bern sprechen über die letzten Minuten von Rosetta und was sie als nächstes planen.

Eine 12-jährige Mission ist vorbei: Pünktlich um 13.20 Uhr erhielt die ESA-Kommandozentrale das letzte Signal von der Raumsonde Rosetta – was bedeutet, dass sie 40 Minuten zuvor erfolgreich auf dem Kometen Tschuri gelandet war. Doch nicht nur in Darmstadt wurde ihre finale Mission gespannt verfolgt, sondern auch in der Schweiz. In Rosetta steckt nämlich auch ein Stück Bern: Das Messgerät Rosina, das bis am Schluss Daten schickte, wurde an der hiesigen Universität entwickelt.

Forscher und Gäste fieberten im Hörsaal mit, während die Bilder aus der Kommandozentrale live übertragen wurden. Sobald der kontrollierte Absturz von Rosetta gelungen war, applaudierten die Zuschauer. «Tschüss, Rosetta!», sagte Nicolas Thomas, Direktor des physikalischen Instituts. Und fügt schmunzelnd an: «Noch ein bisschen mehr Weltraumschrott.» Es sei eine erfolgreiche Mission gewesen, und Rosetta habe an einem interessanten Ort sterben können.

«Ein absolut grandioses Ende»

«Das ist natürlich schon ein sehr spezieller Moment», sagt Martin Rubin vom Rosina-Team. «Ein Moment, wo man mit einem lachenden und einem weinenden Augen zuschaut.» Teamleiterin Kathrin Altwegg verfolgte den Absturz von Darmstadt aus, sprach aber vorher per Skype mit den Zuschauern in Bern. Es sei ein melancholischer Moment und ein komisches Gefühl, doch: «Es ist ein absolut grandioses Ende.»

Obwohl die Rosetta-Mission nun vorbei ist, wartet noch jede Menge Arbeit auf das Rosina-Team. Bis heute wurden erst ungefähr fünf Prozent der gesendeten Daten analysiert. Bis alle ausgewertet sind, dauert es noch über sechs Jahre. Besonders die letzten 20 Kilometer bis zum Aufprall sollen laut den Forschenden noch viele neue Erkenntnisse über die Gas- und Staubhülle des Kometen liefern.

(kaf/sul/sda)

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