Berner OberlandWeltcup-Rennen ziehen immer weniger Skifans an
Sinkende Zuschauerzahlen machen den Organisatoren der Berner Weltcup-Rennen zu schaffen. Die OK-Präsidenten sehen dafür zwei Gründe.
2012 waren es 66'000 Zuschauer, dieses Jahr besuchten noch 43'500 Personen die Weltcuprennen am Lauberhorn in Wengen – seit dem Besucherrekord vor vier Jahren sind die Zahlen kontinuierlich gesunken. OK-Präsident Urs Näpflin erklärt sich dies vor allem mit den schwierigen Wetterverhältnissen in den letzten Jahren: «Die Prognosen für dieses Jahr wie auch in den letzten zwei Jahren waren jedes Mal schlecht, natürlich kommen dann weniger Zuschauer.»
Das Wetter ist indes nicht der einzige Grund: Auch die schwachen Schweizer Skifahrer sollen dafür verantwortlich sein. «Früher hatten wir Cuche und Défago, welche die Leute angezogen haben. Dieses Jahr waren die Schweizer leider nicht so stark», so Näpflin. Auch seien momentan viele Schweizer Skicracks verletzt, folglich reisten auch weniger Fanclubs an: «Das hat man schon gemerkt.» Trotzdem: Man ist mit dem «eher mittelmässigen Ergebnis» zufrieden, da man auch die schlechten Prognosen miteinbeziehen müsse.
Angebot wird laufend überprüft
Nicht ganz so drastisch ist der Besucherrückgang in Adelboden. Dieses Jahr zählte man zwar fast 10'000 Besucher weniger als noch letztes Jahr. «Die Absage des Riesenslaloms vom Samstag ist ein Grund, warum dieses Jahr weniger Leute kamen», so Peter Willen, OK-Präsident der Rennen in Adelboden. Aber auch hier wird mit dem schlechten Wetter und den «mässigen Schweizer Skifahrern» argumentiert. In den Jahren zuvor schwankten die Zuschauerzahlen meist zwischen 39'000 und 42'0000 Zuschauern.
Ob die sinkenden Zuschauerzahlen in Wengen Konsequenzen haben werden, ist noch nicht bekannt. «Der Abschluss ist noch nicht da, es ist noch zu früh», sagt Näpflin. Es sei jedoch vorsichtig budgetiert worden – auf Basis der Ergebnisse des Rennwochenendes von 2015. «Wir sind immer selbstkritisch und schauen laufend, ob man das Angebot anpassen oder mehr Leistung bringen kann, um mehr Zuschauer an die Rennen zu locken.»
Zukunft gesichert
Das Rennen für die nächste Saison sei jedoch bereits gesichert. «Wenn aber optimale Bedingungen herrschen, viele gute Schweizer am Start sind und trotzdem niemand kommt, dann müssen wir definitiv über die Bücher», sagt Näpflin. Bei einem Totalschaden, wenn die Rennen einmal abgesagt werden müssten, sei man aber auf der sicheren Seite: «Es herrscht in der Region so viel Goodwill, dass wir ein solches Wochenende verkraften könnten.»
Auch in Adelboden gibt man Entwarnung: «Die Rennen für die nächsten Saisons sind gesichert», so Willen. Und: Fahren die Schweizer wieder besser, so kommen auch mehr Besucher an die Rennen, sind sich die beiden OK-Präsidenten sicher. «Wir hoffen immer auf Schweizer in Höchstform», sagt Näpflin.