Berner fährt an Hacker-Europameisterschaft

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Swiss Cyber StormBerner fährt an Hacker-Europameisterschaft

Adrian von Arx gehört seit kurzem zu einem der besten Schweizer Nachwuchs-Hacker. Er darf nun an der Europameisterschaft teilnehmen.

von
Annina Häusli
Adrian von Arx an der Schweizermeisterschaft.

Adrian von Arx an der Schweizermeisterschaft.

Adrian von Arx ist überrascht, aber überglücklich. «Ich hätte es nie erwartet, Schweizermeister zu werden», so der 26-jährige. Während des vergangenen Wochenendes zeigte von Arx in Sursee sein Können im Entdecken von Sicherheitslücken, dem Knacken von verschlüsselten Dokumenten und anderen Disziplinen und wurde schliesslich zu einem der besten zehn Nachwuchs-Hacker der Schweiz gekürt. Im Qualifying hatte er bereits über 200 Konkurrenten hinter sich gelassen.

In kleinen Teams mussten die Nachwuchs-Hacker unter Zeitdruck verschiedene Aufgaben lösen. Auch Soft Skills wie Teamfähigkeit flossen in die Bewertung mit ein. Die Aufgaben basierten dabei auf realen Problemen, wurden aber eigens für die Schweizer Meisterschaft programmiert.

Sicherheitslücken stopfen

Der Berner interessierte sich schon von Klein auf für die Funktionsweise von Computern. Früh wurde klar, dass sein Interesse dasjenige eines Normalverbrauchers überstieg. Nach Beenden der obligatorischen Schulzeit war es folglich keine grosse Überraschung, als er eine Lehre als Informatiker begann. Momentan arbeitet er als Web-Entwickler für die Berner Satzart AG.

Für Adrian von Arx ist eine gute Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg: «Neben Arbeiten und Schlafen ging fast jede freie Minute für die Vorbereitung drauf», erzählt der frischgebackene Schweizermeister.

Seine Lieblingsdisziplin heisst «Web-Security». Dabei deckt er Sicherheitslücken in Web-Applications auf und probiert anschliessend einen Weg zu finden, diese Löcher zu stopfen.

Hacking ist nicht gleich Hacking

Obwohl viele seiner Freunde ebenfalls in der IT-Branche arbeiten, ist er der einzige, der sich für das Hacking interessiert. Seine Freunde fänden es aber praktisch, dass sie mit Problemen und Fragen immer zu ihm kommen könnten, erzählt von Arx.

Von Arx bezeichnet sich selbst als «White-Hat», der «für das Gute kämpft». White-Hats setzen ihr Wissen innerhalb der Gesetze und der Hacker-Ethik ein. Das Gegenteil davon sind die Black-Hats, die mit krimineller Energie handeln und etwa Personendaten stehlen. «Hacking ist nicht böse oder schlecht. Vieles, was in den Medien oder in Filmen als Hacking bezeichnet wird, ist in den meisten Fällen das Werk von Black-Hats», versucht der Berner mit den Vorurteilen aufzuräumen.

Hacker als Beruf

Tatsächlich gibt es auch Firmen, die extra einen Hacker als sogenannten «Penetration Tester» anstellen, damit dieser die Infrastruktur des Unternehmen auf Sicherheitslücken testet. So trägt dieser dazu bei, beispielsweise sensible Daten zu schützen. Von Arx selbst betreibt das Hacking jedoch nur als Freizeitbeschäftigung.

Als Belohnung für seine Leistungen geht es nun am 21. Oktober an die Europameisterschaft in Luzern. Die Schweizer Delegation tritt dabei gegen Teams aus Deutschland, Österreich, England, Spanien und Rumänien an.

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