Stadt BernAbstimmungsparolen auf Boden nerven Bewohner
«Nein zum NDG am 25.9.» wurde im Berner Breitenrain-Quartier vielerorts auf den Boden gesprayt. Bewohner schütteln darüber den Kopf.
Kurz vor dem Abstimmungswochenende gibt man in den politischen Lager noch einmal alles, um letzte Stimmen abzuholen: ob mit Werbung, Verteilaktionen oder wie im Berner Breitenrain-Quartier – mit Graffitis. «Es ist immer das Gleiche, die Linken verschandeln unser Quartier. Jetzt auch noch im Namen der Politik», schreibt Leser-Reporterin Angela D. und schickt ein Foto eines Graffitis, das auf dem Trottoir prangt. «Nein zum NDG am 25.9.», steht in weisser Farbe auf dem Asphalt der Elisabethenstrasse.
Ein Rundgang durchs Quartier zeigt: Die Graffitis sind überall anzutreffen. «Sprayereien mit politischen Inhalten haben im Quartier deutlich zugenommen», sagt Patrick von Burg, Präsident des Lorraine-Breitenrain-Leist. Während ihn Graffitis normalerweise nervten, machten ihm diese jedoch nichts aus. Denn: Die Parolen wurden mit Kreidefarbe am Boden angebracht. Von Burg: «Solange die Schmierereien nur am Boden sind und von alleine weggehen, stören sie mich nicht.»
Keine Freude beim Tiefbauamt
Auch wenn die Farbe wasserlöslich ist, kommen die Farbflecken nicht überall gut an. Zum Beispiel beim Tiefbauamt der Stadt Bern: «Über solche Sprayereien sind wir grundsätzlich nie erfreut», sagt Patric Schädeli, Leiter Betrieb und Unterhalt. Sein Team müsse die Graffitis auf städtischer Infrastruktur jeweils entfernen, was immer mit Aufwand und letztlich auch Kosten verbunden sei. Auch Kreidegraffitis müsste man manchmal mit dem Hochdruckreiniger zu Leibe rücken: «Wenn es lange trocken ist und die Sonne scheint, brennt sich die Kreide in den Boden.»