Attacke auf FinnBären-Quäler von Bern wird nicht angezeigt
Der Unbekannte, der einen Anschlag auf Finn verübte, wird nicht angezeigt. Tierparkdirektor Bernd Schildger appelliert statt dessen an alle Besucher, die Augen offen zu halten.

Bär Finn ist nach dem Angriff eines Tierquälers wieder wohlauf.
Er hat sich an der Glaswand unterhalb des Bärenparks hochgezogen und einen Gegenstand über die zwei Meter hohe Abschrankung ins Innere des Bärenparks geworfen. Was der Unbekannte, der auf den Bildern der Überwachungskameras zu sehen ist, in der Hand hielt, ist nach wie vor unklar. Fest steht: Finn, der das Objekt am Sonntagabend veschluckte, litt Höllenqualen. Mit Schaum vor dem Mund sei er im Gehege herumgerannt, erzählt Tierparkdirektor Bernd Schildger.
Über die Ursache der Schmerzen könne weierhin nur spekuliert werden. Dass es sich um Drogen gehandelt haben könnte, hält Schildger für unwahrscheinlich. «Ich habe noch nie von Drogen gehört, die so schnell wirken.» Er rechnet eher mit etwas «Spitzem, Heissem oder Scharfem.» Eine genauere Untersuchung des Bären oder von dessen Kot hat nicht stattgefunden. «Wir wüssten ja nicht einmal, wonach wir suchen müssten.» Für den Fall, dass das gefressene Objekt dem Tier von innen noch gefährlich werden könnte, wird Finn momentan rund um die Uhr überwacht. «Sollte etwas ungewöhnlich sein, könnten wir sofort eingreifen.»
Zu wenig Erfolgsaussichten für eine Strafverfolgung
Wegen der geringen Aussichten auf Erfolg hat der Tierpark von einer Anzeigen gegen Unbekannt abgesehen. «Man erkennt auf den Bildern nichts, das für eine Identifikation ausreichen würde», so Schildger. Da müsse man nicht unnötig Arbeit und Papierkram verursachen. «Würde sich nun noch ein Augenzeuge melden, könnte man sich das mit der Anzeige noch einmal überlegen.» Viel wichtiger sei aber, dass die Attacke nun bekannt geworden ist. «Der beste Schutz ist, wenn die Besucher sensibilisiert sind und gemeinsam auf 'ihre' Bären aufpassen.»