Gymeler zeichnen Visionen der Stadt von morgen

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Urbane MobilitätGymeler zeichnen Visionen der Stadt von morgen

Schüler des Gymnasiums Neufeld entwickelten Szenarien zur Mobilität von morgen. Ihre Visionen sind nicht nur ökologisch, sondern auch realistisch.

Simon Ulrich
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Simon Ulrich

Die Schülerinnen und Schüler offenbaren ihre Zukunftsvisionen.

Wie bewegen wir uns in der Stadt von morgen? Mit dieser Frage beschäftigten sich während dreier Tage zwei Klassen des Neufeld-Gymnasiums. Im Rahmen eines nationalen Schulprojekts der Stiftung Science et Cité zum Thema urbane Mobilität entwickelten die Schülerinnen und Schüler Zukunftsszenarien in Form von Empfehlungen. Doch wer schwebende Hoverboards und fliegende Automobile erwartet, hat weit gefehlt: Die Visionen muten durchaus realistisch an.

Die Schülerinnen und Schüler entwickelten in Gruppen Zukunftsszenarien zur urbanen Mobilität.
Die Visionen der einzelnen Gruppen muten äusserst realistisch an – von schwebenden Boards und fliegenden Autos keine Spur.
Dass sich Schülerinnen und Schüler mit der künftigen Mobilität in Städten auseinandersetzen, ist laut Projektleiterin Jenny Flück unerlässlich. «Von den Überlegungen, die wir hier anstellen, werden letztendlich auch sie betroffen sein», argumentiert sie.
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Die Schülerinnen und Schüler entwickelten in Gruppen Zukunftsszenarien zur urbanen Mobilität.

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«Die Strassen in den heutigen Städten sind verstopft und die Autos zu wenig ausgelastet», konstatiert Schüler Jan Mantsch. Mit seiner Gruppe hat er deshalb die Idee für ein Carpooling-Unternehmen ausgearbeitet. Dieses organisiert für die Mitarbeiter anderer Unternehmen den Arbeitsweg. Leute aus der gleichen Gegend fahren dabei im selben Auto. «So könnten die Strassen massiv entlastet werden», ist der 16-Jährige überzeugt.

Belohnung für Velofahrer

Nicht minder umweltfreundlich klingt das Szenario der Gruppe um David Klingebeck. Dieses sieht vor, dass die Menschen aus den Vororten mit Carsharing an den Stadtrand gelangen. Dort gibt es zahlreiche Auto-Einstellhallen mit integrierten Velostationen. «Dadurch lässt sich die Anzahl blauer Zonen in der Stadt verringern und es bleibt mehr Platz für Velowege», erklärt der Gruppenchef.

Doch nicht nur das: Eine App registriert die mit dem Fahrrad monatlich zurückgelegte Strecke. Am Ende jedes Monats wird dem Berner mit den meisten Kilometern ein Preis verliehen. Klingenbeck: «So wird Velofahren noch attraktiver.»

Inputs von ETH-Professoren

Dass sich Schülerinnen und Schüler mit der künftigen Mobilität in Städten auseinandersetzen, ist laut Projektleiterin Jenny Flück unerlässlich. «Von den Überlegungen, die wir hier anstellen, werden letztendlich auch sie betroffen sein», argumentiert sie.

Bevor sich die Gymeler an ihre Szenarien machten, erhielten sie wissenschaftliche Inputs, unter anderem von Experten der ETH. Für Gymnasium-Rektor Rolf Maurer war die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern mit ein Grund, am Projekt teilzunehmen. «Dadurch pflegen wir die Schnittstelle von Gymnasium und Universität.»

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