Kampf um BernHandy-Spiel lockt Gamer auf die Berner Strassen
Hunderte Smartphone-Nutzer duellieren sich am Samstag im Outdoor-Spiel «Ingress» um die Vorherrschaft in Bern. Mit Handys bewaffnet kämpfen sie um Sehenswürdigkeiten.

Die «Ingress-Spieler», hier in Basel, erobern auch bald die Bundesstadt.
Das Handygame «Ingress» verbindet die virtuelle Welt mit der realen und lockt weltweit tausende Spieler auf die Strassen. Auch in der Bundesstadt ist der Kampf zwischen den «Erleuchteten» und den «Widerständigen» ausgebrochen. Das eigene Smartphone wird dabei zur Waffe.
Im Game werden Wahrzeichen wie Brunnen, Statuen oder der Bahnhof Bern als sogenannte «Portale» dargestellt, diese gilt es zu erobern. Um ein Portal zu gewinnen, muss ein Spieler dem Wahrzeichen mit dem Smartphone auf mindestens 38 Meter nähern. Wurde die Sehenswürdigkeit schon v0n einem Gegner erobert, kann man probieren, das Portal zurückgewinnen. Für Gamer ist das Spiel ein ziemliches Fitness-Programm: «Seit ich spiele, habe ich mindestens acht Kilo abgenommen», erzählt Informatiker Rolf Glättli. Der 44-jährige Familienvater ist pro Woche rund 20 Stunden unterwegs und gilt in der Schweizer «Ingress»-Szene als Legende.
600 Gamer in Bern
Am Samstag findet in Bern eine «Anomalie» statt. An diesen Event reisen Teilnehmer aus ganz Europa in die Bundesstadt und tragen da eine Schlacht aus. Um 10 Uhr geht es los, fast 600 Teilnehmer hätten sich bereits angemeldet und wollten die Stadt Bern erobern, sagt Glättli. Am Abend wird dann verkündet, ob das Team der «Erleuchteten» oder der «Widerständigen» gewonnen hat.
Mit Spiel Kartendienst verbessern
Das von Google entwickelte Android-Spiel ist seit Dezember 2012 auf dem Markt. In der Schweiz gibt es einige hundert aktive Spieler, weltweit wurde das Spiel über eine Million mal heruntergeladen. Mit dem Game füttert man aber auch Google mit Infos: «Google sammelt die GPS-Signale der Spieler für die Verbesserung der Fussgänger-Navigation von Google Maps. Wenn 100 Spieler eine bestimmte Route wählen, um von A nach B zu kommen, dann ist dies für Fussgänger die beste Verbindung», so Glättli.