Rechte Pnos gründet eigenen «Sturmtrupp»

Aktualisiert

«Ahnensturm»Rechte Pnos gründet eigenen «Sturmtrupp»

Auf Anfang Jahr gründete die Pnos die Sicherheitstruppe «Ahnensturm». Diese soll die Mitglieder vor Angriffen schützen und der Partei «physischen Rückhalt» geben.

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Die neue Untergruppe der PNOS ruft Kritker auf den Plan.

Die neue Untergruppe der PNOS ruft Kritker auf den Plan.

«Ahnensturm», so heisst der Anfang Jahr gegründete Sicherheitsdienst der umstrittenen Partei national orientierter Schweizer (Pnos). Der parteieigene Trupp trägt das Kürzel «AS» und hat Kritiker auf den Plan gerufen. Denn die Anlehnung an die nationalsozialistische Sturmabteilung – kurz «SA» – ist offensichtlich. Die SA verbreitete als Sicherheitstruppe der Nazi-Partei in den 1930er-Jahren in Deutschland Furcht und Schrecken.

Laut der «Berner Zeitung» greife die Partei denn auch auf Ideologien aus der Zeit der Nationalsozialisten in Deutschland zurück: Der «Kampf für Volk und Vaterland, ein Kampf für Blut und Boden», solle etwa geführt werden, heisst es auf der Ahnensturm-Homepage. Gegenüber 20 Minuten bestreitet Pnos-Boss und Mediensprecher Dominic Lüthard die Anlehnung von Ahnensturm an die SA der Nazis: «Wir wollen weder die SS noch die SA imitieren und auch keine Brücke zur Nazizeit schlagen», sagt Lüthard. Man habe zuerst nach einem Namen für den Sicherheitsdienst gesucht, das Kürzel sei dann daraus entstanden. Dass der gewählte Name aber provokativ ist, gibt Lüthard zu.

«Ahnensturm» soll zur Bewegung werden

Die Aufgabe von Ahnensturm sei die Sicherung von Pnos-Veranstaltungen: «Die Idee eines Sicherheitsdienstes entstand in erster Linie deswegen, weil die Pnos ihre Aktionen und Veranstaltungen störungsfrei durchführen will», sagt Lüthard. Doch diese Gefahr scheint nicht akut zu sein, denn nach eigenen Angaben seien ihre Wahlstände zwar zweimal attackiert worden – doch dies sei schon längere Zeit her. Lüthard gibt denn auch zu, dass die Partei mehr als nur einen Security-Dienst plant: «Aus Ahnensturm soll eine Bewegung werden, die der Partei nicht nur ideologischen, sondern auch physischen Rückhalt gibt.» Künftige Mitglieder geloben «Treue der Fahne des Ahnensturms und dem Kampf, der unter dieser Fahne geführt wird» und werden in «Sicherheitsbereichen» ausgebildet.

Mit Kampftraining beeindrucken

«Da ein Teil der Rechtsextremen nicht vor Gewalt zurückschreckt, kann man sie mit Kampftrainings beeindrucken», sagt Samuel Althof, Leiter der Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention. Hinter Ahnensturm sieht der Experte jedoch mehr eine Provokation. «Die politische Relevanz der Pnos ist gleich null», so Althof. Trotzdem müsse man die Gruppe und ihre Absichten im Auge behalten.

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