Bedrohter TierparkStrickler hofft auf Rettung dank Zürcher Businessman
Die drohende Schliessung von Rene Stricklers Raubtierpark kann vielleicht doch noch verhindert werden. Ein Geschäftsmann sichert Strickler eine namhafte Summe zu.
Neues vom Raubtierpark (Video: Camille Marlene Kündig)
Rene Stricklers geliebte Raubtiere müssen vielleicht doch nicht sterben. Seit den zahlreichen Medienberichten in den letzten zwei Wochen haben sich die Angebote beim Tierparkbetreiber gehäuft. Ein Zürcher Geschäftsmann habe ihm letztes Wochenende in einem intensiven Gespräch eine beträchtliche Summe zugesprochen, so Strickler. Den genauen Betrag will er aber noch nicht bekanntgeben. Es ist nicht das einzige Angebot: Mit drei weiteren Schweizer Unternehmen habe er konkrete Gespräche über Investitionen geführt. Damit hegt Strickler wieder Hoffnung auf neue Verhandlungen mit der Immobilienfirma Espace Real Estate.
Die Zukunft der Tiere sei gesichert
Strickler betonte in der Vergangenheit wiederholt seine Angst um die Tiere, falls es zu einer Quarantäne oder Trennung kommen sollte. Der bekannte Schweizer Tierdompteur zeigt sich nun deutlich erleichtert: «Die letzten Tage waren nicht einfach. Nun fühle ich mich glücklich und befreit sagen zu können, den Tieren wird es weiterhin sehr gut gehen. Ihre Zukunft ist gesichert.» Das wird die 17 Raubkatzen (4 Löwen, 7 Tiger, 6 Pumas) und einen Bären die im Tierpark Subingen wohnen, bestimmt auch freuen.
Neben finanziellen Angeboten wurden Strickler auch zwei Terrains zur Umquartierung des Parks vorgeschlagen. Eines davon liegt bei Schaffhausen. Das sind willkommene Optionen, doch der Tierlehrer privilegiert den Standort Subingen: «Für die Tiere wäre es am besten, sie könnten hier bleiben. Sie sind mit dieser Umgebung vertraut.»
Mehrere Bauern wollten Strickler auch ihr Landwirtschaftsland offerieren. Doch nur Landwirte dürfen solche Grundstücke übernehmen. Weiter zeigte sich gar eine Pensionskasse an einer Investition interessiert. Die Anteilnahme am Schicksal des Raubtierparks ist generell gross. Stricker und sein Team bekamen während der letzten Wochen über 500 Zuschriften aus dem In- und Ausland. Es hat sich auch eine Initiativgruppe gegründet. Die Leute wollen herzhaft mithelfen. So schreibt beispielsweise eine Dame: «Wir finden sicher eine Lösung. Im Notfall stellen wir uns einfach vor die Tiere.» René Strickler zeigt sich vom Mitempfinden der Bevölkerung sichtlich berührt: «Die Zuschriften haben mir Mut gegeben.»
Grosse Projekte
Als nächster Schritt plant Stricker die Organisation in eine AG umzuwandeln. Das bringe den Investoren mehr Sicherheit. Weiter will er einen Kurator einstellen. Der Raubtierpark soll wie jeder grosse Zoo geführt werden und nicht mehr nur von einer Person abhängig sein.
Die Firma Espace Real Estate will die ganze Fläche, d.h. 44'000 Quadratmeter verkaufen. Das wäre mehr als viermal die jetzige Grösse des Raubtierparks. Mit den investierten Geldern hat Strickler deshalb grosses vor: Den Tierpark zu einem Jungle World Park auszubauen. Deutlich grösser, verschiedene Wasseranlagen, keine Gitter sondern Panzerglasscheiben – alles nach Vorbild gewisser Zoos in Amerika. Vorher muss René Strickler aber nächsten Montag noch ein klärendes Gespräch mit der Immobilienfirma führen und später die Gemeinde Subingen vom Projekt überzeugen.
Victor Schmid, Sprecher von Espace Real Estate, sagt zu Stricklers Plänen: «Herr Strickler müsste den ganzen Kaufbetrag aufbringen. Damit wäre ein Vertragsabschluss aber noch nicht garantiert.»