Tierversuchs-Labor wird jetzt zum Politikum

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Uni BernTierversuchs-Labor wird jetzt zum Politikum

Das geplante Tierversuchslabor in Bern ist umstritten: Neben Tierschützern werden nun auch Politiker aktiv.

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Zahlreiche Tierrechtsaktivisten demonstrierten letzte Woche in Bern gegen Tierversuche an der Uni Bern.

Zahlreiche Tierrechtsaktivisten demonstrierten letzte Woche in Bern gegen Tierversuche an der Uni Bern.

Der Grosse Rat hat letzte Woche einen Kredit für ein neues Gebäude der Uni Bern durchgewinkt. Der 142 Millionen Franken teure Komplex soll auch eine Zuchtanlage für Versuchstiere beinhalten. Gegen diese regt sich nun nach Protesten von Tierschützern auch politischer Widerstand.

Der überparteiliche Vorstoss fordert vom Kanton mehr Transparenz über Tierversuche. «Es braucht einen Bericht über die Situation und über Massnahmen, die Versuche zu reduzieren», so Grossrat Bruno Vanoni (Grüne). Unterzeichnet wurde sein Postulat von 18 weiteren Grossräten aus SP, GLP und der Grünen Partei. Besonders über die öffentlich finanzierten Tierversuche an Uni und Spitälern gebe es kaum Informationen. «Bisher wissen wir nur ungenau, wo und wie oft Tierversuche durchgeführt werden, da dies auf Bundesebene geregelt ist», so der Grossrat. Erst wenn mehr Informationen vorhanden seien könne man überhaupt abschätzen, ob die Behörden aktiv werden müssen.

Tierschützer wollen Referendum ergreifen

Tierrechtsaktivisten allerdings wollen im Februar das Referendum ergreifen: «Tierversuche sind unnötig und verursachen grosses Leid», so Philipp Hoppen vom Verein tier-im-fokus.ch. Für einen fragwürdigen Forschungsnutzen würden die Tiere in einer sterilen Laborlandschaft und in ständiger Angst leben. «Ihr Leiden wird in Kauf genommen und konsequent aus der Forschungstätigkeit ausgeblendet», so Hoppen. Das wisse man nicht erst seit gestern – umso mehr gehe ein weiterer Ausbau von Tierversuchen an der Uni Bern in die völlig verkehrte Richtung.

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