Tankwagen sind bereitSchotter unter den Gleisen bewegt sich wegen Hitze
Die SBB mussten die Strecke zwischen Biel und Konstanz unterbrechen, weil sich der Schotter durch die Hitze bewegt hat. Mit Wasser gefüllte Tankwagen zur Kühlung der Gleise stehen bereit.
Die heissen Temperaturen haben erste Auswirkungen auf den Zugverkehr. Weil sich im Raum Weinfelden Schotter unter und zwischen den Gleisen bewegt hat, sind am Dienstag insgesamt vier Züge nach Kreuzlingen ausgefallen, wie SBB-Sprecherin Patricia Claivaz eine Meldung des St. Galler Tagblatts bestätigt.
Grund für die Gleisstörung war gemäss SBB die Hitze. Diese führt zu einer Ausdehnung der Gleise und dadurch zu leichten Verschiebung des Gleisrostes. Nachdem SBB-Mitarbeiter im betroffenen Abschnitt neuen Schotter eingebracht hatten, konnte die Strecke am Nachmittag wieder befahren werden.
Bei der Zentrahlbahn (ZB) stehen für solche Fälle mit Wasser gefüllte Tankwagen bereit. «Diese Wagen werden eingesetzt, um durch die Hitze verbogene Gleise zu kühlen», sagt ZB-Mediensprecher Peter Bircher. Bis jetzt sei es jedoch noch zu keinem solchen Zwischenfall gekommen. «Gleise verformen sich nur, wenn mehrere Tage lang Temperaturen über 30 Grad herrschen.» Zudem seien sämtliche Schienen im ZB-Netz speziell verschweisst, was das Risiko weiter minimiere.
55 Grad heisse Gleise
Auch die SBB hat sich intensiv auf den heissen Sommer vorbereitet. Seit Mitte April werden die Schotterbette entlang der Strecken präventiv kontrolliert. Tankwagen hingegen kommen bei der SBB gemäss Mediensprecherin Patricia Claivaz nicht zum Einsatz.
Im Hitzesommer 2003 hatten sich zwischen Rotkreuz und Cham die Schienen verbogen, was zu einem mehrtägigen Unterbruch führte. Messungen zeigten, dass die Gleise bis zu 55 Grad heiss wurden. Sie mussten mit Wasser aus speziellen Tankwagen gekühlt werden.
Sogenannte Gleisverwerfungen treten auf, wenn die hitzebedingte Ausdehnung der Schienen ein gewisses Mass überschreitet. Durch das Kühlen kann die entstandene Spannung wieder gelöst werden.