Nach RäumungLinke planen Demo für Asylbewerber
Am Donnerstag wollen Linke in Solothurn für die Asylbewerber auf die Strasse gehen, deren Camp die Polizei am Dienstag geräumt hat. Die jungen Männer sind mit ihren neuen Unterkünften nicht zufrieden.
Nach der Räumung des Camps am Bahnhof Solothurn, in dem zehn Asylbewerber gegen ihre Unterbringung in einem Zivilschutzkeller protestierten, soll am Donnerstagabend in Solothurn eine grosse Demonstration für die Betroffenen stattfinden. Daran beteiligten sich mehrere linke Parteien sowie Kurdenvereine, sagt Juso-Aktivist Kadim Catak, der die zehn jungen Männer während ihrer Aktion am Bahnhof Solothurn betreut hat. Auch die Asylbewerber selbst würden an der Kundgebung teilnehmen.
Die Gruppe der zehn jungen Männer aus der Türkei, Syrien, Ägypten und Palästina wurde am Dienstag getrennt, sie wurden in verschiedene Unterkünfte im Kanton Solothurn verteilt. Doch mit ihren neuen Wohnorten sind sie nicht zufrieden, wie Catak sagt: «Einer klagt beispielsweise, dass es an seinem neuen Wohnort von Ratten wimmle und deren Kot überall herumliege», sagt er.
«Ich hätte in der Schweiz ein besseres Leben erwartet»
Abdullah Öcalan ist einer der zehn Asylbewerber. Er sei in der Türkei verfolgt worden, weil er denselben Namen trage wie der inhaftierte Kurdenführer, sagt er. «Nur weil ich genau gleich heisse, wurde ich in der Türkei von Polizisten immer wieder schikaniert und geschlagen», berichtet er. Vor drei Monaten sei er in die Schweiz geflohen – in der Hoffnung auf ein sicheres und besseres Leben. «Meine Lebensbedingungen sind nun in der Schweiz fast noch schlechter als in der Türkei», klagt er. Deshalb glaubt er auch heute noch, dass es richtig war, dass er und seine Kollegen gegen ihre Unterbringung protestierten.