Linke Lehrer«Lehrer sticheln gegen die SVP»
Die JSVP kritisiert, dass Lehrer politisch einseitig unterrichten und SVP-Bashing betreiben. Ein Schüler erzählt, weshalb er eine Meldestelle für solche Fälle für notwendig hält.

Vor allem die jüngeren Gymnasiasten würden ihren Lehrern alles glauben. Bei der politischen Meinungsbildung sieht Schüler Simon genau das als Problem.
Simon*, du hast an deiner Schule schon öfters politische Beeinflussung seitens der Lehrer miterlebt.Wie sah diese aus?
Simon: Es waren viele kleine Dinge. Es gibt Lehrer, die gegen die SVP sticheln. Als eine Klasse zum Beispiel über einen Prüfungstermin abgestimmt hatte und ein Teil der Schüler nicht zufrieden war, sagte ihr Lehrer, sie sollten sich nicht so unkooperativ verhalten wie die grösste Schweizer Partei, also die SVP. Als wir ein Schulfest hatten, musste jede Klasse ihr Zimmer nach einem Thema gestalten. Aus einem Raum wurde dann ein Kommunistenzimmer mit Fahnen vor der Türe. Der Lenin-Kopf hängt noch heute im Zimmer. Ein anderes Mal hat eine Biologielehrerin von der SVP gesprochen und angefügt, dass man bei manchen Parteien ja nicht so viel Hirn brauche, um reinzukommen.
Was stört dich daran?
Schlimm sind vor allem die vielen Sticheleien gegen die SVP. Ich finde es gut, wenn Lehrer ihre Meinung sagen. Allerdings müssen sie dafür eine Plattform bieten, wo man darüber diskutieren kann. Ich habe auch schon mit den Lehrern diskutiert, weil das aber immer in Pausen war, bekamen es die Mitschüler gar nicht mit.
Glaubst du, dass die Schüler durch die Kommentare der Lehrer beeinflusst werden?
Problematisch ist es vor allem bei den 1. und 2. Klassen des Gymnasiums. Die kommen ohne politische Meinung ins Gymi und glauben den Lehrern alles, was sie sagen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass es in den Gymnasien und Kantonsschulen allgemein viele Schüler gibt, die eine linke Haltung vertreten. Deshalb ist es gut, wenn die JSVP in der Unterstufe einen Grundstein legt.
Wird das Projekt der JSVP helfen?
Die JSVP sucht das Gespräch mit den Lehrern, das finde ich gut. Tritt man als Einzelperson an sie oder die Schulleitung heran, hat das einen deutlich geringeren Effekt als wenn sich eine Partei einschaltet. Dazu kommt, dass sich viele nicht trauen, sich zu wehren. Deshalb ist das Projekt notwendig.
* Simon (18, Name geändert) ist Student aus Zumikon, der im Sommer seine Matura gemacht hat.