Bluttat von Rupperswil«Weshalb musste gerade diese Familie sterben?»
Eine Nachbarin berichtet, wie sie den Brand im Haus der ermordeten Familie S. bemerkte – warum sie sterben musste, kann niemand verstehen.
Die direkte Nachbarin der Familie S. kam an jenem Tag um 10.45 Uhr von der Arbeit nach Hause. Als sie im ersten Stock ihres Hauses ein Fenster öffnete, sah sie, wie Rauch aus dem Nachbargebäude quoll. Weil der Audi A3 von Carla S. vor dem Haus stand, ging die Nachbarn davon aus, dass sie zuhause war. «Ich öffnete die Tür des Hauses, sie war nicht abgeschlossen. Und ich rief: ‹Carla, Carla!›», sagt die Nachbarin zur «Schweizer Illustrierten». Doch niemand habe geantwortet. Sie sei deshalb davon ausgegangen, dass Carla S. kurz mit ihrem Hund rausgegangen sei. Sie habe dann die Feuerwehr verständigt.
Diese machte dann den schrecklichen Fund: Im ersten Stock des Hauses lagen die Leichen von Carla S., ihren Söhnen Davin (13) und Dion (19) und dessen Freundin Simona (21). Sie waren erstochen und danach angezündet worden.
Eine «offene, herzliche Frau»
Die Bluttat macht die Nachbarn fassungslos. Anwohnerin Barbara Wiedmer sagt zur «Schweizer Illustrierten»: «Es kommt mir vor wie im Film. Nur dass ich die Menschen darin kenne.» Carla S. sei eine «offene, herzliche Frau» gewesen. «Immer hatte sie ein Lachen auf dem Gesicht.» Diese Menschen hätten keinerlei Angriffsflächen geboten, sagt Wiedmer. Und auch ihr Sohn Raphael (19), der mit Dion zur Schule gegangen ist, sagt: «Weshalb musste gerade diese Familie sterben?»
Noch ist das Verbrechen nicht aufgeklärt. Die Aargauer Polizei und Staatsanwaltschaft arbeiten auf Hochtouren, ermittelt wird in alle Richtungen. Und auch der Aargauer Polizeidirektor Urs Hofmann (SP) hat seine Ferien abgebrochen, um seine Leute zu unterstützen.