Neuer TrendKardashian als Ideal – Run auf Push-up-Slip
Frauen wollen einen grossen, runden Po wie ihre Idole Kim Kardashian, JLo oder Nicki Minaj. Deshalb boomt der Verkauf von Push-up-Slips.
Kim Kardashian, JLo und Nicki Minaj haben ihn, andere Frauen wollen ihn: einen grossen, runden Hintern. Weil einige Frauen diesen nicht von Natur aus besitzen oder über Nacht aufbauen können, greifen Frauen vermehrt zu Push-up-Slips. «Ein grosser, runder Po ist gefragt wie nie», bestätigt Alan Frei, COO vom Online-Shop Looksoflove.ch. Dies habe sich in den Verkaufszahlen gezeigt: «Diesen März haben wir dreimal mehr Push-up-Slips verkauft als im letzten Jahr zur gleichen Zeit.» Sie seien sogar kurzfristig ausverkauft gewesen.
«Wir waren auf diesen plötzlichen Trend nicht eingestellt und wurden von den Kundinnen überrannt.» Die meisten seien zwischen 24 und 39 Jahre alt.
Einfluss der Stars
Mit dem Verkauf der Push-up-Slips habe man begonnen, nachdem mehrere Kundinnen angefragt hätten, ob solche Slips in ihrem Shop erhältlich seien. Wieso diese Art von Slip plötzlich gefragt ist, erklärt Frei so: «Fitness-Bloggerinnen, die stolz ihren muskulösen Po auf Social Media präsentieren, und Kim Kardashian, die das Füdli wieder ins Zentrum gerückt hat, inspirieren andere Frauen. Diese wollen genau wie ihre Idole einen grösseren und runderen Po.»
Frei sagt, er habe festgestellt, dass auch auf Social Media rege nach Hilfsmitteln gefragt werde. «Da heisst es beispielsweise ‹Oh Mann, ich hätte auch gern so einen Po, möchte mich aber nicht unters Messer legen, oder ich trainiere, aber es geschieht nichts. Weiss jemand Rat?›», sagt Frei. Neben Sport würden viele Userinnen Push-up-Slips empfehlen. Laut Frei können Frauen damit ihren Körper formen und ihre Problemzone kaschieren. Kurz gesagt: «Mit dem Höschen wird das Füdli zurechtgerückt.»
Neue Kunden
Bei der Absolutely Special Trade AG sind wegen dieser Unterhosen sogar neue Kunden auf den Shop gestossen: «Als Spezialshop für Transgender verkaufen wir Po-Polsterslips primär an Menschen, die körperlich als Mann geboren sind, ihr empfundenes weibliches Geschlecht aber öfter ausleben müssen und ihren Körper diesem Wunsch anpassen wollen», sagt Inhaberin Sharon Zielasek. «Seit einigen Monaten stellen wir aber fest, dass sich auch Frauen zunehmend für das Aufpolstern ihres Pos interessieren.» Immer wieder würden Kundinnen den Showroom zur Anprobe aufsuchen oder die Polstershorts im Onlineshop bestellen.
Körperfixierte Gesellschaft
Dass die Push-up-Slips beliebt sind, kann auch Stilexperte Jeroen van Rooijen nachvollziehen: «Wir leben in einer körperfixierten Gesellschaft. Man muss in Form sein.» Wenn man das nicht sei, werde der Körper eben «in Form gerückt». Van Rooijen: «Der Haken ist dann einfach, dass es zwar unter der Kleidung gut aussieht, sobald aber das Höschen weg ist, verschwindet auch der Extra-Po.»
Der Stilexperte bestätigt den Einfluss der Stars auf uns: «Viele von uns sind Celebrity-fixiert. Wenn die uns vorleben, dass der Po das neue Statussymbol ist, übernehmen wir das.» Sowieso sei jetzt eine andere Figur als noch vor etwa 15 Jahren in: «Vorher lag der Fokus auf den Brüsten, nun auf dem Po. Insgesamt sind mehr Rundungen hinzugekommen.»
Ob die Push-up-Slips wirklich etwas bringen? «Klar, mit intelligenter Synthetik kann man optisch einiges bewirken», sagt Van Rooijen. Auch habe solche Wäsche einen psychologischen Effekt: «Wenn dadurch eine Problemzone nicht mehr existiert, fühlen wir uns besser, schöner und selbstbewusster.»