Neue Rinder-Seuche befällt Schweizer Vieh

Aktualisiert

BesnoitioseNeue Rinder-Seuche befällt Schweizer Vieh

Besnoitiose hat bereits vielen Rindern in Frankreich, Deutschland und Italien das Leben gekostet. Nun wurden erste Fälle der Seuche in der Schweiz festgestellt. Experten geben jedoch teilweise Entwarnung.

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Die Rinderseuche Besnoitiose bereitet den befallenen Tieren einen qualvollen Tod. Der parasitäre Einzeller wird durch Stechfliegen von Tier zu Tier übertragen und breitet sich im Körper aus. Dort befällt er das Gewebe und führt zu Hautveränderungen, Ödemen, starken Schmerzen und schliesslich zum Tod. Eine Heilung oder Impfung gibt es nicht.

Bei einer Untersuchung der Universität Zürich wurden nun bei vier von Frankreich in die Schweiz importierten Rindern besagte Parasiten festgestellt. Dies bestätigt Hans Wyss vom Bundesamt für Veterinärwesen gegenüber dem Nachrichtenmagazin «10vor10».

Besnoitiose ist in der Schweiz weitgehend unbekannt. Viele Bauern mussten sich deshalb erst über die Seuche informieren. So auch Markus Ritter, Vorsitzender des Schweizerischen Bauernverbands. Er kannte die Auswirkungen der Seuche noch nicht. «In der Landwirtschaft ist das Wissen über die Krankheit derzeit noch sehr gering», sagt er zu «10vor10».

«Rinderzüchter müssen keine Angst haben»

Bruno Gottstein, Professor für Parasitologie an der Universität Bern, gibt jedoch teilweise Entwarnung. Die Übertragung der Seuche ist sehr beschränkt. Dies, weil der Übertrager, die Stechfliege, einen sehr geringen Lebensraum hat. Die Seuche bleibt deshalb meist innerhalb der Herde und bleibt so kontrollierbar.

«Rinderzüchter in der Schweiz müssen keine Angst haben. Von diesen wenigen Tieren ausgehend kann es nicht zu einem schnellen Ausbruch kommen wie bei der Maul- und Klauenseuche oder der Blauzungen-Krankheit», meint Gottstein. Auch für den Menschen ist der Parasit ungefährlich. Das weitere Vorgehen des Bundes ist noch nicht beschlossen, bei Rinder-Importen aus dem Ausland müssen die Schweizer Züchter jedoch vorsichtig sein.

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