Islamischer Zentralrat lädt Hetzer ein

Aktualisiert

Gegen Frauen und JudenIslamischer Zentralrat lädt Hetzer ein

Der umstrittene Saudi Muhammed Al-Arafi soll auf Einladung des Islamischen Zentralrats in der Schweiz predigen. Nun wird eine Einreisesperre gefordert.

von
daw

Erneut sorgt der Islamische Zentralrat der Schweiz (IZRS) für rote Köpfe: Für seine Jahreskonferenz am 15. Dezember in Freiburg hat er den Wahhabiten Muhammed Al-Arifi eingeladen, der in Youtube-Videos eine wörtliche Auslegung von Koran und Sunna predigt. «Al-Arifi rechtfertigt Gewalt gegen Frauen und hetzt gegen Juden und Homosexuelle», sagt Saïda Keller-Messahli vom Forum für einen fortschrittlichen Islam. In einem TV-Interview habe er sich gegen ein Mindestalter für die Heirat junger Mädchen im Islam ausgesprochen und Sex mit neunjährigen Mädchen erlaubt.

Einreisesperre gefordert

Keller-Messahli fordert vom Bund eine Einreisesperre gegen den Fundamentalisten. Auch die Lesbenorganisation Schweiz und der Verein der Schweizer Ex-Muslime fordern Massnahmen der Behörden. Laut Hisham Maizar, Präsident der Föderation Islamischer Dachorganisationen in der Schweiz, will der IZRS mit seiner Einladungsaktion bewusst provozieren: «Hiermit schadet er dem Image des Islams und der Muslime in der Schweiz. Der Bund täte gut daran, beim IZRS zu intervenieren.» Auch für den Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund ist die Einladung «höchst problematisch».

IZRS hält an Einladung fest

Laut dem IZRS ist Al-Arifi ein bekannter Fernsehprediger und öfter in Europa unterwegs: «Wir halten an der Einladung fest. Dass man etwas gegen Homosexuelle hat, muss im Rahmen der Meinungsäusserungsfreiheit möglich sein», so Sprecher Qaasim Illi. Von Geschlechtsverkehr mit Kindern distanziere man sich dagegen klar.

Das Bundesamt für Migration beobachtet den Fall. «Sollte die innere oder äussere Sicherheit in Gefahr sein, kann der Bund eine Einreisesperre erlassen», sagt Sprecher Michael Glauser.

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