Französische Polizei jagt Schweizer Räuber

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Bis über die GrenzeFranzösische Polizei jagt Schweizer Räuber

Ein junger Schweizer raubte am Mittwoch einen Tabakladen in der französischen Stadt Delle aus. Danach lieferte er sich eine Verfolgungsjagd mit der Gendarmerie bis über die Grenze.

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Der Schweizer überfiel diesen Tabakladen. (Bild: Google Street View)

Der Schweizer überfiel diesen Tabakladen. (Bild: Google Street View)

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Mittwoch, um 14.30 Uhr: Die französische Stadt Delle nahe der Schweizer Grenze ist voller Patrouillen der lokalen und regionalen Polizei. «Überall heulten die Sirenen, mir war gleich klar, dass etwas passiert ist», sagt eine Einwohnerin zu «L'Est Républicain». «Ich dachte zuerst an eine Bombendrohung. Ich habe selten so viel Aufregung gesehen. Dann erfuhr ich aber vom Tabakladen-Raub.»

Kurz vorher hatte ein 19-jähriger Schweizer den Tabakladen La Civette überfallen. Die Angestellten hatte er mit einer pistolenähnlichen Waffe bedroht. Ob sie echt oder gefälscht war, ist noch unklar.

Flucht in Richtung Schweiz

«Er hatte blaue Jeans und eine schwarze Jacke an», sagt ein Sechzigjähriger. «Eine Maske wie in dem bekannten Horrorfilm ‹Scream› verdeckte sein Gesicht.» So viel er wisse, habe der Täter nicht mit den Tabakhändlern gesprochen. «Er hat ihnen nur ein Papier vorgelegt. Vielleicht wollte er dadurch seinen jurassischen Akzent verbergen.»

Der Überfall habe nur wenige Minuten gedauert. Der Fremde erbeutete zwischen 200 und 300 Euro. Danach flüchtete er mit einem Töffli.

Am Wohnort verhaftet

In der Zwischenzeit war jedoch bereits die Polizei informiert worden. Sie nahm sogleich die Verfolgung des Schweizers auf. Auf seiner Flucht stürzte der 19-Jährige einmal, setzte sich aber sofort wieder auf das Töffli und schlug den Weg Richtung Schweizer Grenze ein. Militärangehörige, die zur Unterstützung herbeigezogen worden waren, blieben ihm dicht auf den Fersen. Doch der Schweizer schaffte es über die Grenze, und mit ihm die Polizisten.

Diese verfolgten den Mann bis vor seine Wohnung in Boncourt. Dort fanden sie auch das Töffli, dessen Motor immer noch heiss war. Die Beamten forderten den Verdächtigen auf, sich zu stellen.

Da es jedoch nicht erlaubt ist, dass die Justizbehörden eines Landes einen Verdächtigen auf dem Boden des Nachbarstaates verhaften, musste die jurassische Kantonspolizei eingreifen und den 19-jährigen Mann festnehmen. Gegen ihn wurde schliesslich ein Verfahren wegen bewaffneten Raubes eröffnet. Die Untersuchungen wurden der jurassischen Kantonspolizei anvertraut.

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