Gesichter der Generation ZNoemi schreibt pro Tag 500 Whatsapp-Messages
Die Generation Z wolle reich und berühmt sein, sagt eine Studie. Doch was denken junge Menschen wirklich? 20 Minuten stellt drei Leser vor.
Instagram-Stars seien ihre Vorbilder und Geld die Religion der Jugendlichen – so jedenfalls ein Resultat des Jugendbarometers der Credit Suisse.
Doch wer sind die Gesichter hinter den Zahlen? 20 Minuten lässt drei junge Leser zu Wort kommen. Sie erzählen, was sie sich vom Leben wünschen, wer sie beeindruckt und wie sie Snapchat nutzen.
Noemi Schneider (16)
•Whatsapp-Nachrichten pro Tag: etwa 500
•Karriere: Die angehende KV-Lehrtochter möchte nach der Lehre noch BWL oder Marketing studieren und ein eigenes Modegeschäft eröffnen. Von den Einnahmen würde Sie sich gern ein tolles Haus in einer schönen Gegend leisten, am liebsten mit Pool. Eine Familie wäre für Noemi auch Teil dieser Wunschvorstellung.
•Geld: «Am meisten gebe ich für Kleider aus. Ich kaufe bei H&M, Topshop und Primark ein.»
•Social Media: Rund vier Stunden pro Tag widmet sich Noemi Instagram-Models und deutschen Beauty-Youtube-Kanälen wie BibisBeautyPalace. Ihren Lieblings-Youtubern folgt sie auch auf Snapchat, um gleich dabei zu sein, wenn sie mal etwas Neues posten. Mit Snapchat verschickt sie auch Selfies mit lustigen Filtern oder Bilder vom Ausgang oder der Chilbi. «So wissen meine Freunde immer, was ich gerade so treibe.»
•Idole: «Berühmt zu sein wie Selena Gomez oder Rihanna fände ich zwar schon cool, aber ich strebe es nicht an.» Darum genügt es ihr im Moment auch, ihren Lieblingsstars auf Instagram zu folgen. Likes und Follows auf dem eigenen Instagram-Profil sind Noemi nicht so wichtig. «Die Leute kennen einen ja gar nicht, das wäre ziemlich oberflächlich.» Unbeliebt sei Kim Kardashian, sie sei aber zumindest «interessant zum Zuschauen». Justin Bieber findet sie schlicht «unsympathisch».
Nino Hasler (16)
•Whatsapp-Nachrichten pro Tag: etwa 400
•Karriere: Für Lehrling Nino ist Sport das Grösste. Er würde gern einmal Fitnesstrainer werden «oder Sportlehrer, da hat man den Lohn eines Lehrers».
•Geld: Nino wäre gern Millionär mit einer grossen Villa in Los Angeles oder Miami. «Am besten eine, wo man mit dem Boot direkt ans Haus fahren kann.»
•Social Media: Auch Nino ist viel auf Instagram. Ihn interessieren Musiker wie der verstorbene Bob Marley oder Sportler wie der Fussballer Neymar und der Kampfsportler Court McGee. Bestimmte Kleidermarken wie die Snowboarder-Marke Burton interessieren ihn ebenfalls. Auf Youtube schaut er zum Zeitvertreib gern die beliebten «Prank und Challenge-Channels». Auf denen spielen die Videomacher ahnungslosen Passanten Streiche oder machen schmerzhafte und peinliche Dinge, um Wetten zu gewinnen. Facebook nutzt der Lehrling ebenfalls regelmässig.
•Idole: Wirkliche Vorbilder sieht er in den meisten Stars nicht. «Vielleicht wäre es cool, so zu sein wie Ashton Kutcher, der ist witzig und hat eine tolle Karriere.» Musiker wie Tupac sind für ihn ebenfalls beeindruckend. «Der ist schon so lange tot und die Leute bewundern ihn immer noch», sagt Nino.
Jan Bauer (19)
•Whatsapp-Nachrichten pro Tag: 30 bis 50
•Karriere: Freizeit-Rapper Jan möchte Architektur studieren, aber nicht, um ein reicher Stararchitekt zu werden. «Ich möchte mich viel lieber für die Umwelt engagieren oder Hilfsprojekte in der Dritten Welt unterstützen.»
•Geld: «Eine sinnvolle Tätigkeit ist mir wichtiger als Geld und Luxus»
•Social Media: Er ist zwar auf Facebook und Instagram unterwegs, aber nur, um mit Freunden vernetzt zu sein. «Ich folge nur Leuten, die ich auch kenne.» Snapchat habe er auch schon ausprobiert, er verwende es aber eher selten. Youtube hingegen ist für den jungen Architekturpraktikanten eine wichtige Informationsquelle. «Ich schaue mir sehr gern die Videos von Vsauce an, er kann komplizierte Sachverhalte verständlich erklären.» Sich selbst in den sozialen Medien zu inszenieren, ist für Jan nicht wichtig. Er geht auch nicht in angesagte Bars oder Clubs.
•Idole: «Zu Menschen wie Kanye West oder Kim Kardashian schaue ich nicht auf. Ich kenne gar niemanden, der sich diese zum Vorbild nimmt.» Viel beeindruckender findet er Schauspieler Keanu Reeves. «Er macht enorm viele wohltätige Projekte, ohne sich damit zu brüsten. Die meisten wissen das nicht mal.»
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