Swiss drehte um, weil Chinesen rauften

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Betrunken an BordSwiss drehte um, weil Chinesen rauften

Wegen einer Rauferei im Swiss-Flug nach Peking entscheidet der Kapitän über Moskau, zurück nach Kloten zu fliegen. Die beiden Streithähne wurden nach der Landung von der Polizei verhaftet.

von
bee
Am Sonntagabend um 21.24 Uhr landete die Swiss-Maschine wieder in Zürich.

Am Sonntagabend um 21.24 Uhr landete die Swiss-Maschine wieder in Zürich.

Die Swiss-Maschine des Flugs LX196 nach Peking befindet sich über Moskau, als es an Bord zu einer heftigen Schlägerei zwischen zwei Passagieren kommt. Die beiden Männer geraten sich so stark in die Haare, dass der Kapitän entscheidet, nach viereinhalb Stunden Flugzeit wieder zurück in die Schweiz zu kehren.

Als die Maschine am Sonntagabend kurz vor 21.30 Uhr wieder in Zürich landete, wurden zwei Chinesen, die in den Streit verwickelt waren, von der Polizei verhaftet. Werner Schaub, Mediensprecher der Kantonspolizei Zürich, bestätigte, dass die beiden «unruly Passengers», ein 57-jähriger und ein 29-jähriger Chinese, noch im Flugzeug festgenommen wurden. Weshalb die beiden Männer aneinander gerieten, ist zurzeit noch unklar. Die Ermittlungen seien im Gange. Klar ist laut Schaub, dass Alkohol mit im Spiel war. Der ältere der beiden Streithähne habe man bis am späten Montagvormittag noch nicht einvernehmen können.

«Der Rückflug nach Zürich ist ruhig und ohne weiteren Zwischenfälle verlaufen», sagt Mehdi Guenin, Mediensprecher der Swiss. «Die rund 200 Passagiere waren nie in Gefahr.» Eine Landung in Moskau sei nicht notwendig und aus visatechnischen Gründen auch nicht möglich gewesen. Deshalb habe man sich entschieden, zurück in die Schweiz zu fliegen. «Für uns ist es aus operativen Gründen einfacher, wieder nach Zürich zurück zu fliegen. Eine Notlandung wäre für die Swiss viel aufwendiger und komplizierter, vor allem die Umbuchungen», so Guenin. Dazu komme, dass es zurück nach Kloten zwei Flugstunden weniger waren, als bis nach Peking.

Immer wieder Zoff unter Passagieren

Es komme mehrmals pro Monat vor, dass es während eines Fluges zu Auseinandersetzungen unter Passagieren komme. Dass eine Maschine wegen eines solchen Zwischenfalls umkehre, komme «extrem selten» vor, sagte Guenin. «Unruly Passengers» die ausfällig würden, gebe es immer wieder, aber nicht in diesem Ausmass.

In Zürich wurden die zurückgekehrten Passagiere auf andere Flüge umgebucht, so Guenin. Wenn nötig, wurden Hotelübernachtungen für sie organisiert. Die Kosten trage «in einem ersten Schritt» nun erst einmal die Swiss. Je nachdem, was die Ermittlungen ergäben, würden allenfalls die beiden fehlbaren Fluggäste herangezogen.

Täglich nach Peking

Die Swiss fliegt seit Mai 2012 täglich ab Zürich direkt nach Peking. Dabei wird ein Airbus A340-300 eingesetzt, der insgesamt 219 Passagieren und 18 Tonnen Fracht Platz bietet. Der Swiss-Flug LX196 startet in Zürich um 13.10 Uhr und landet am nächsten Morgen um 05.00 Uhr in Peking. Der Rückflug LX197 verlässt die chinesische Hauptstadt jeweils um 06.25 Uhr und landet am gleichen Tag um 11.05 Uhr in Zürich.

Dabei gewesen? Waren Sie an Bord der Maschine? Oder haben Sie die Landung der Maschine des Flugs LX196 miterlebt? Hinweise und Informationen zu dem Fall können Sie uns per Mail schicken an: feedback@20minuten.ch. Schreiben Sie am besten Ihre Telefonnummer dazu, dann rufen wir Sie gerne zurück. (bee/sda)

Dabei gewesen?

Waren Sie an Bord der Maschine? Oder haben Sie die Landung der Maschine des Flugs LX196 miterlebt? Hinweise und Informationen zu dem Fall können Sie uns per Mail schicken an: feedback@20minuten.ch. Schreiben Sie am besten Ihre Telefonnummer dazu, dann rufen wir Sie gerne zurück.

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