Diebe sprengen Bancomat und entkommen

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Le Noirmont JUDiebe sprengen Bancomat und entkommen

Unbekannte haben in Le Noirmont JU in der Nacht auf Donnerstag einen Geldautomaten in die Luft gejagt. Im Dorf herrscht seither Aufregung.

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Mitten in der Nacht auf Donnerstag explodierte in Le Noirmont JU ein Bancomat. «Ein gigantischer Knall weckte uns auf», sagt eine Anwohnerin zu «Le Matin». Viele hielten die Explosion für einen Unfall. Er habe gedacht, ein Fahrzeug sei in eine Mauer gekracht, sagt ein Mann.

«Ich ging ans Fenster und sah die Diebe gerade noch», so ein anderer. Er habe sofort die Polizei alarmiert. Und er war nicht der Einzige. Viele Anwohner riefen praktische zeitgleich bei den Behörden an. Ein Hausmeister, der gegenüber der Kantonalbank wohnt, sagt, er sei als erster vor Ort gewesen. Mit einer Wasserspritze habe er noch versucht den Brand zu löschen, der durch die Explosion ausgebrochen war. Bald aber informierte er die Feuerwehr.

Anschlag wird ernst genommen

Der Bürgermeister Jacques Bassang traf exakt um 3.02 Uhr ein. «Der ganze Boden war mit Banknoten übersät», sagt er zur Zeitung. Aus dem Geldautomaten sei noch immer Rauch gequollen. «Es war beeindruckend.»

Am Donnerstag inspizierte dann auch die jurassische Kriminalpolizei und die Forensik aus Zürich den Vorfall vor Ort. Der Polizeikommandant Damien Rérat sagt, man nehme den Anschlag auf die Bank sehr ernst.

Bancomaten seien schon mit eine Schleifmaschinen aufgesägt, mit hydraulischen Klemmen aufgebrochen oder mit Lastwagen eingedrückt worden – aber einen durch Sprengstoff pulverisierten Geldautomaten habe es im Kanton noch nie gegeben, sagt die Staatsanwältin Dominique Comte.

«Das explosive Material war überwältigend»

Laut einer Augenzeugin fuhren die Täter mit einer Limousine vor der Bank vor und rannten versteckt unter Halstüchern und Kapuzen dreimal zwischen dem Bancomaten und dem Fahrzeug hin und her. «Sie haben die Geldkassette aus dem Automaten gestohlen», so Comte.

Damit fuhren sie dann entlang der Rue du Doubs an einem Hotel vorbei in Richtung La Goule, Frankreich. Wie hoch die Beute ausfiel und welchen Sprengstoff die Diebe eingesetzt hatten, ist noch unklar. «Das explosive Material war aber überwältigend – und beunruhigend», so die Staatsanwältin. Die französische Polizei und jene der umliegenden Kantone wurden alarmiert.

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