PolizeistatistikHier ist die Schweiz am kriminellsten
Körperverletzung, Einbruch, Veloklau oder Sachbeschädigung: Die neusten Zahlen des Bundes zeigen, wo es in der Schweiz besonders gefährlich ist.
Die Schweiz ist letztes Jahr sicherer geworden. 8,4 Prozent weniger Straftaten verzeichnete die Polizei auf 1000 Einwohner. Doch nicht überall ging die Kriminalität zurück. Besonders in Westschweizer Kantonen, wo die Kriminalität bereits hoch ist, gab es mehr Straftaten.
So nahm letztes Jahr die Zahl der Delikte pro 1000 Einwohner im Kanton Neuenburg um 7,3 Prozent zu, in Genf um 4,6 Prozent. Wie im Vorjahr setzt sich der Kanton Genf damit an die Spitze der kriminellsten Kantone. Auf 1000 Einwohner wurden 123,2 Straftaten verübt. Platz 2 geht mit 110 Straftaten an Basel-Stadt, Platz 3 mit 88 Straftaten an Neuenburg.
Genf ist siebenmal so gefährlich wie Uri
Besonders in der Zentral- und Ostschweiz ist es 2015 sicherer geworden. Im Kanton Uri ging die Kriminalität um ganze 38 Prozent zurück, was den Kanton neu zum sichersten Pflaster der Schweiz macht. Hier gab es auf 1000 Einwohner nur 17,8 Straftaten – in Genf sind es siebenmal so viele.
In Nidwalden gab es 25,9 Prozent weniger Straftaten auf 1000 Einwohner, in Appenzell-Innerrhoden ist es zu 20,8 Prozent weniger Straftaten gekommen. Doch auch in der Westschweiz zeigen sich Lichtblicke: Im Waadtland ging die Zahl der Straftaten pro 1000 Einwohner um 20,2 Prozent zurück – trotzdem ist der Kanton noch der viertkriminellste der Schweiz.
Am meisten Gewaltdelikte in Freiburg
Auch bei den einzelnen Delikten zeigen sich Unterschiede. So liegt Basel-Stadt bei den Gewaltdelikten auf Platz 1, hier kommen auf 1000 Einwohner 12,9 Gewaltstraftaten, rund achtmal so viele wie im Kanton Uri. Geklaut wird hingegen im Kanton Genf am meisten, und auch Einbrüche sind dort am häufigsten (73,6 Diebstähle und 12 Einbrüche auf 1000 Personen).
Während es auf dem Land relativ sicher ist, sind Straftaten in städtisch geprägten Kantonen häufiger. Doch auch im direkten Städtevergleich zeigen sich grosse Unterschiede. So ist Freiburg die Stadt mit dem meisten Gewalttaten (18,2 Fälle auf 1000 Einwohner), besonders häufig sind hier Körperverletzungen oder Drohungen gegen Beamte.
Bieler klauen Velos, Genfer Autos
Raubüberfälle gibt es hingegen am häufigsten in Genf und Lausanne (1,3 beziehungsweise 1,2 Fälle auf 1000 Einwohner), auch beim Diebstahl und bei den Einbrüchen liegen die beiden Städte vorne. In Bern richtet sich die Kriminalität weniger gegen Personen, und mehr gegen Dinge: Auf 1000 Einwohner kommen hier 25,1 Fälle von Sachbeschädigung.
Das Velo stehen zu lassen ist hingegen in Biel besonders riskant. 17,9 Velodiebstähle werden dort auf 1000 Einwohner verzeichnet, auch in Bern und Basel werden häufig Velos geklaut. In den Westwestschweizer Städten hat man es stattdessen auf Autos abgesehen: In Vernier, Lancy und Genf werden am meisten Fahrzeugdiebstähle verzeichnet.