Alarmanlagen & Co.Schweizer rüsten sich gegen Einbrecher
Die Zahl der Einbrüche steigt in Zürich und im Baselbiet. Besonders Mehrfamilienhäuser sind Ziel von Langfingern. Die Sicherheitsbranche boomt.
Viele Wege führen ins Haus: Entweder über Haus- und Kellertüren oder Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren. Einbrecher wissen, wie sie an ihre Beute kommen. Und diese ist in der Schweiz oft vielversprechend, wohingegen das Risiko, gefasst zu werden, relativ klein ist. 2012 wurden nämlich nur 12 Prozent der Einbrüche aufgeklärt. Die negativen Folgen sind für Betroffene wie auch für Versicherer spürbar.
Sicherheitsbranche boomt
Die Kantonspolizei im Baselbiet wird im Kampf gegen Langfinger im November von der Militärpolizei unterstützt. Zeitschaltuhren und Schrillalarme wurden verteilt. Ob diese gegen Einbrecher tatsächlich wirken, muss sich erst noch zeigen. Wer dem nicht traut, kann wie viele Haus- und Wohnungsbesitzer seine vier Wände auch komplett aufrüsten. Die Folge: Die Sicherheitsbranche boomt. Laut Heinz Fanderl, Inhaber einer Firma für Einbrecherschutz, gibt es eine starke Zunahme bei der Nachfrage von Komplettsicherungen zum SRF. Das betreffe sowohl Wohnungen als auch Einfamilienhäuser.
Ob Sicherheitsglas, Panzerriegel vor der Tür, Bewegungsmelder, Tresor oder künstlicher Nebel – momentan kann die Branche fast alles an den Mann bringen. Auf rund 3000 Franken beläuft sich der Rundumschutz für eine Wohnung, für ein Haus liegen die Kosten bei 10'000 Franken. Nach oben gibt es hierbei keine Grenzen.
Gute Nachbarschaft ist Gold wert
Zu 100 Prozent vor Einbrechern geschützt ist man aber auch durch Videoüberwachung und Bewegungsmelder nicht. Oft seien dies nur Meldeanlagen, dass eingebrochen wurde, wie Rolf Gasser von der Kantonspolizei Zürich sagte. Die Einbrecher sollten gar nicht erst in das Gebäude gelangen. Deshalb rät der Experte vor allem zur mechanischen Sicherung von Fenstern und Türen. Unabhängig davon ist der beste Einbruchschutz eine funktionierende Nachbarschaft. Denn Einbrecher prüfen ihre Zielobjekte genau. Häuser, in denen längere Zeit kein Licht brennt und randvolle Briefkasten sind Indizien für eine ungestörte Einbruchsmöglichkeit.
Bitten Sie Ihren Nachbarn deshalb, in Ihrer Abwesenheit den Briefkasten zu leeren, das Licht ab und zu einzuschalten und im Winter auch den Schnee etwas wegzuräumen. Und sind in der Gegend verdächtige Unbekannte unterwegs, sollten sie diese ansprechen oder gleich die Polizei alarmieren.