SitzgewinnFDP stösst SVP aus Urner Regierung
Triumph für die FDP: Sie ist mit drei Mandaten so stark in der Kantonsregierung vertreten wie nie zuvor.

Gewinner nach dem 2. Wahlgang: Der neu gewählte Regierungsrat Urs Janett (r.) von der FDP und Dimitri Moretti (l.) von der SP in Altdorf (10. April 2016).
Kein AnbieterIm Kanton Uri verliert die SVP nach sechs Jahren wieder ihren Regierungssitz. Das Mandat geht an die FDP, die neu wie die CVP auf drei Sitze im siebenköpfigen Gremium kommt. Die SP hat ihren einzigen Zentralschweizer Regierungssitz verteidigen können.
Neu in den Regierungsrat gewählt wurden im zweiten Wahlgang Urs Janett (FDP) mit 7248 Stimmen und Dimitri Moretti (SP) mit 4994 Stimmen. Die Wahl in den Regierungsrat verpasst hat als Überzählige Petra Simmen (SVP) mit 4593 Stimmen, denn zu vergeben waren nur noch zwei Mandate. Die Wahlbeteiligung betrug 40,9 Prozent.
Moretti vor allem in Altdorf stark
Janett schnitt in 17 der 20 Gemeinden am besten ab. Simmen gewann in drei kleinen Gemeinden. Moretti sicherte sich seine Wahl vor allem in Altdorf, wo er über 700 Stimmen mehr machte als die SVP-Kandidatin.
Im ersten Wahlgang vom 28. Februar waren bereits die drei bisherigen CVP-Regierungsmitglieder Beat Jörg, Urban Camenzind und Heidi Z'graggen sowie die bisherige FDP-Regierungsrätin Barbara Bär im Amt bestätigt worden. Gewählt worden war zudem neu der freisinnige, aber wild kandidierende Roger Nager.
Drei Regierungsräte traten nicht mehr an
Nicht mehr angetreten waren die drei Regierungsräte Josef Dittli (FDP), Beat Arnold (SVP) und Markus Züst (SP). Dittli und Arnold waren im Herbst in die eidgenössischen Räte gewählt worden, Züst trat altershalber zurück.
Als einzige der drei Parteien hat die SVP somit ihren vakanten Sitz nicht verteidigen können. Sie wird von den Wählern nach sechs Jahren wieder in die Opposition geschickt. Der Verlust des Regierungsmandates hatte sich bereits im ersten Wahlgang abgezeichnet.
Enttäuschte SVP-Kandidatin
Petra Simmen zeigte sich nach der Nichtwahl gegenüber der Nachrichtenagentur sda enttäuscht. Sie vermutete, dass sie wohl die erhoffte Unterstützung von Seiten der CVP-Wählerschaft nicht erhalten habe. Die SVP habe in den letzten vier Jahren eine gute Politik gemacht, und sie werde sich für diese als Landrätin weitere vier Jahre einsetzen.
Die SP Uri hat den einzigen sozialdemokratischen Regierungssitz der sechs Zentralschweizer Kantone trotz Vakanz halten können. Dimitri Moretti erklärte dies unter anderem damit, dass er einen sehr engagierten Wahlkampf geführt habe. Zudem sei der einzige SP-Regierungssitz der Zentralschweiz auch national ein Thema gewesen.
FDP so stark wie nie zuvor
Die FDP Uri verteidigte nicht nur ihren freiwerdenden Sitz, sondern gewann auch ein Mandat hinzu. Sie ist mit drei Mandaten so stark in der Kantonsregierung vertreten wie nie zuvor. Die FDP habe eine konstruktive Politik betrieben und Brücken gebaut, erklärte Urs Janett diesen Erfolg. Er hoffe, dass die SVP die Oppositionsrolle nicht voll spielen werde, denn Uri könne sich inneren Kämpfe nicht leisten.
Die im zweiten Wahlgang frischgewählten Regierungsräte Urs Janett und Dimitri Moretti bezeichneten beide das Finanzdepartement als ihr Wunschressort. Janett ist 39-jährig, Gemeinderat von Altdorf und Generalsekretär des Bundesverwaltungsgerichts in St. Gallen. Moretti ist 43 Jahre alt, wohnt in Erstfeld, ist Lehrer und Landrat. (kko/sda)