«Weisswein-Fraktion»Köppels Promille-Vorwürfe sind für Blocher legitim
Dass Roger Köppel mehrere SVPler wegen ihres Alkoholkonsums kritisierte, ist für Christoph Blocher kein Problem. Sich deshalb zu beschweren, sei «das Dümmste».

SVP-Doyen Christoph Blocher nimmt «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel in Schutz.
Keystone/Ennio LeanzaSVP-Übervater Christoph Blocher nimmt Neo-Nationalrat Roger Köppel in Schutz. Weil Köppels «Weltwoche» SVP-Parlamentarier als «Sesselkleber» bezeichnete und anderen unterstellte, im Bundeshaus schon morgens Weisswein zu trinken, hängt in der Partei der Haussegen schief. Um die Situation zu entschärfen, ist sogar eine Aussprache geplant.
Blocher zeigt allerdings wenig Verständnis für die Diskussion. «Das ist doch Kindergarten», sagt Blocher in einem Interview mit «Tele Züri». Wegen der Promille-Vorwürfe zu reklamieren, sei «das Dümmste, was man machen kann». Er selber habe schon wesentlich grössere mediale Angriffe überstehen müssen, so Blocher.
Retourkutsche?
Wenn jemand entgegen der Behauptungen der «Weltwoche» keinen Weisswein trinke, könne er es ja sagen, argumentiert der SVP-Doyen. Von den meisten, die im betreffenden Bericht genannt worden seien, habe aber auch er das Gefühl, dass sie noch oft «e chli Wiisse» trinken würden. Das sei allerdings auch nicht weiter schlimm.
Zur «Weisswein-Fraktion» zählen laut dem «Weltwoche»-Artikel unter anderem die SVP-Männer Jürg Stahl und Thomas Hurter. Kritiker sehen in der Berichterstattung eine «Retourkutsche» für den Versuch, Hurter an den Bundesratswahlen als Sprengkandidaten zu lancieren.