RichtungswechselJeder dritte Zahnmedizin-Student bricht Studium ab
Eine neue Studie zeigt, wie viele Personen ihr Studium aufgeben und ein neues beginnen. Spitzenreiter sind Studenten der Zahnmedizin.

Kein anderes Studium wird so oft abgebrochen wie das der Zahnmedizin.
Keystone/Gaetan BallyDie Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung hat in einer neuen Studie untersucht, wie viele Personen ihr Studium aufgeben und ein neues begonnen haben. Für diese Studie wurden Daten von 50'000 Bachelor-Studenten ausgewertet. Dabei hat sich gezeigt, dass jeder Fünfte ein Studium beginnt, von dem er erst später merkt, dass es nichts für ihn ist.
Laut der Studie wird kein anders Studium so oft wie die Zahnmedizin abgebrochen. Jeder dritte Student wechselt vor Abschluss die Fachrichtung, wie die «Schweiz am Sonntag» schreibt. Diese hohe Anzahl Abbrüche habe einen besonderen Grund: Wer ein Studium in Zahnmedizin beginnt, muss beim Numerus clausus weniger Punkte erreichen als die Bewerber für ein Studium der Humanmedizin.
«Buebetrick» führt zum Traumstudium
Falls dann Medizinstudenten später Prüfungen nicht bestehen oder keine Lust mehr auf das Studium haben, dürfen Studenten der Zahnmedizin nach einem weiteren Eignungstest nachrücken, weil die ersten Semester praktisch identisch seien. So würden sie doch zu dem Studium kommen, dass sie ursprünglich gewollt hätten, schreibt die Zeitung. Diesen «Buebetrick» würden die meisten Universitäten tolerieren.
Dominic Schmid, Präsident des Verbands der Schweizer Medizinstudierenden, sagt, dass es durchaus möglich sei, dass einige Studenten auf Nummer sicher gehen und sich für die Zahnmedizin einschreiben. Dies sei aber sicherlich nicht bei allen der Fall. Natürlich könne sich das Interesse an einer Fachrichtung während dem Studium ändern.
Neben Studenten der Zahnmedizin wechseln laut der «Schweiz am Sonntag» auch jene der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Studenten der Historischen- und Kulturwissenschaften oft das Fach.