Unfallwochenende wegen Schnee und Alkohol

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WintereinbruchUnfallwochenende wegen Schnee und Alkohol

In der Schweiz herrscht Glatteis: Der Wintereinbruch hat in der ganzen Schweiz zu mehreren Unfällen geführt.

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Der Wintereinbruch im Flachland hat viele Autofahrer überfordert. Rund 200 Unfälle meldeten die Polizeien verschiedener Kantone. Die Strassen sind vereist, etliche Lenker waren zu schnell und unvorsichtig unterwegs – und auch Alkohol war in einigen Fällen im Spiel. Schwere Verletzungen gab es jedoch kaum.

Im Kanton Schaffhausen ist ein offenbar alkoholisierter Autolenker am Sonntagabend frontal mit einem Baum kollidiert. Aufgrund übersetzter Geschwindigkeit und zum Teil vereisten Strassen kam der Unfallfahrer von der Fahrbahn ab, drehte sich um 180 Grad und kam bei einem Baum zum Stillstand. Bei dem Unfall lief Öl auf die Strassen, das durch die aufgebotene Feuerwehr Thayngen mittels Ölbinder aufgenommen wurde. Der Unfallfahrer wurde leicht verletzt und musste medizinisch versorgt werden. Am Fahrzeug entstand ein Totalschaden.

Im Kanton Zürich hat es übers Wochenende rund 40 Verkehrsunfälle mit Sachschaden gegeben. Am Sonntag während des Tages wurden weitere rund 30 Kollisionen gemeldet. Es gab insgesamt zwei Leichtverletzte.

Der Kanton Bern meldete für Freitagabend und Samstag 60 Zusammenstösse mit fünf Verletzten. Auch in der Ostschweiz und im Mittelland krachte es besonders oft auf schneebedeckten Strassen. Die Kantonspolizei Schwyz musste 23 Mal ausrücken.

In Baumstrunk geprallt

Meist gingen die Kollisionen glimpflich aus – viele Lenker und Mitfahrer verletzten sich nur leicht oder gar nicht. Eine Ausnahme bildet ein Selbstunfall in der Lenzerheide GR. Dort kam ein 36-jähriger Automobilist von der Strasse ab. Sein Auto fuhr eine Böschung hinunter und wurde von einem Baumstrunk gebremst. Der Aufprall war so heftig, dass seine 32-jährige Beifahrerin mit dem Helikopter ins Spital geflogen werden musste. Der Lenker selbst wurde mit der Ambulanz ins Spital gefahren.

Etliche Lenker waren zu schnell oder unaufmerksam unterwegs. Die Kantonspolizei St. Gallen machte in einem Communiqué «nicht angepasste Fahrweise» für viele Unfälle auf dem Kantonsgebiet verantwortlich. Der Kanton St. Gallen zählte 52 Vorfälle. Die Sachschäden dürften sich auf weit über 100000 Franken belaufen.

Schleudertraining mit Promille

Auch Alkohol war in einigen Fällen mit im Spiel. So wollte ein angetrunkener 26-Jähriger in der Nacht auf Samstag in Schänis SG sein Auto auf Wintertauglichkeit testen. Mit vier Mitfahrern schleuderte er in eine Fahnenstange. Verletzt wurde niemand.

1,6 Promille Alkohol im Blut hatte ein Mann, der nach einem Selbstunfall mit einem Kandelaber in Gommiswald SG zunächst das Weite gesucht hatte. Zuhause stellte er fest, dass sein Nummernschild abgefallen war, und kehrte an den Unfallort zurück, wo ihn die Polizei in Empfang nahm. Seinen Führerschein musste er auf der Stelle abgeben.

Mit Sommerpneus in den Bach

Mehrere Unfallfahrten endeten in einem Bach oder mit einem umgekippten Fahrzeug. So war ein 19-jähriger Neulenker bei Sax SG mit Sommerpneus mit schlechtem Profil unterwegs. Sein Wagen driftete von der schneebedeckten Strasse ab, prallte in einen Weidezaun und das Geländer des Zielbachs, bevor die Schleuderfahrt im Bach ein Ende nahm.

Auch in Gossau SG landete ein Personenwagen im Bach, und in Neuenhof AG blieb ein Auto in Seitenlage an zwei Bäumen stecken. In Ziehen AG kippte das Fahrzeug eines 18-Jährigen ebenfalls um. Der Junglenker verletzte sich leicht.

Auf der Autobahn A1 bei Wil SG nickte ein 25-jähriger alkoholisierter Fahrer ein und prallte in das Heck des Wagens vor ihm, das sich um die eigene Achse drehte und auf dem Pannenstreifen landete. Beide Männer blieben unverletzt.

Kleinbus schleudert in Linienbus

In Frutigen kam am Samstagmorgen ein Kleinbus ins Schleudern und prallte frontal in einen entgegenkommenden Linienbus. Der Lenker des Kleinbusses und ein Mitfahrer wurden verletzt.

Mehr Glück hatten die Beteiligten der vier Unfälle, welche die Kantonspolizei Glarus meldete: Alle blieben unverletzt.

Viele Selbstunfälle

Im Kanton Aargau ereignete sich der erste Unfall am frühen Freitagabend um 18.30 Uhr noch vor dem Einsetzen des starken Schneefalls: Eine 21-jährige Deutsche übersah in Sulz AG bei einem Abbiegemanöver ein entgegenkommendes Auto. Beim Zusammenprall wurden drei Personen leicht verletzt.

Bei vier der sechs Unfälle im Kanton Aargau handelte es sich um Selbstunfälle, wie aus einer Mitteilung der Kantonspolizei hervorgeht. In Strengelbach verlor um 01.45 Uhr ein Neulenker die Herrschaft über sein Auto, als er eine Strasse überqueren wollte. Das Auto des 19-Jährigen prallte gegen die Wand eines Carports. Der Unfallfahrer erlitt leichte Verletzungen. Weitere Unfälle ereigneten sich in Villmergen und Sins.

Keine Verletzten in Solothurn

In der Nacht auf Samstag kam es auch auf dem Solothurner Strassennetz zu rund zehn Verkehrsunfällen wegen Schneefalls und vereister Strassen. Es handelte sich grösstenteils um Selbstunfälle. Verletzt wurde dabei niemand.

Die Unfälle ereignete sich laut der Solothurner Kantonspolizei auf dem gesamten Kantonsgebiet. Auf der Aarauerstrasse in Obergösgen ereigneten sich nach 22.20 Uhr gleich zwei Verkehrsunfälle.

Auf der A5 in Richtung Neuenburg geriet auf der Höhe von Grenchen ein Fahrzeug ins Schleudern. Es kollidierte zuerst mit der Mittelleiteinrichtung, überquerte danach beide Fahrspuren und kollidierte dann mit der seitlichen Leitplanke. Auf dem Pannenstreifen kam es schliesslich zum Stillstand. (bee/sda)

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