«Der Swiss Pass bringt noch nicht viel Mehrwert»

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SBB-Präsident«Der Swiss Pass bringt noch nicht viel Mehrwert»

SBB-Präsident Ulrich Gygi kann den Ärger vieler Passagiere über den Swiss Pass nachvollziehen. Es sei jedoch äusserst schwierig gewesen, sich in der Branche zu einigen.

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Trotz Mängeln am Swiss Pass: Das Ziel der SBB sei ein ticketloses elektronisches System, sagt Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi.

Trotz Mängeln am Swiss Pass: Das Ziel der SBB sei ein ticketloses elektronisches System, sagt Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi.

Keystone/Peter Schneider

«Der Swiss Pass bringt dem Kunden bis jetzt noch nicht sehr viel Mehrwert. Ich verstehe es, wenn Kunden finden, der Swiss Pass könne derzeit noch nicht viel und verkompliziere vielleicht sogar die Kontrollen.» Das sagt SBB-Präsident Ulrich Gygi der «Berner Zeitung».

Aber, er hält auch fest: Der Swiss Pass sei ein Meilenstein auf dem Weg zu einem einfachen, elektronischen Ticketingsystem. Und das sei das Fernziel: Der Kunde soll in Zukunft einfach in den Zug einsteigen und automatisch erfasst werden – ohne ein Billett zu lösen oder eine Karte an ein Gerät zu halten. Bis dahin dürfte es aber noch mehrere Jahre dauern. Der Swiss Pass bildet laut Gygi die Grundlage dafür.

Sogar die Farbe war umstritten

Gygi sagt der Zeitung, dass es äusserst aufwändig gewesen sei, sich mit allen Schweizer Transportunternehmen auf einen Kontrollstandard zu einigen. «Das fing mit der Farbe der Karte an, die jetzt rot ist. Die SBB hätten es gern gehabt, dass sie an das bisherige blaue GA und das Halbtax erinnert, aber die anderen Bahnen waren dagegen, weil die Karte allen Verkehrsunternehmen gehört.»

Im Interview mit der «Berner Zeitung» spricht Gygi auch über die geplante Preisentwicklung bei den SBB. «Wir als SBB wollen die Preise auf jeden Fall so wenig wie nötig erhöhen – und differenziert. Das heisst, dass nur bestimmte Produkte mehr kosten werden.» An der SBB-Generalversammlung vom 15. Juni wird Gygi aus Altersgründen sein Amt abgeben.

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