Italiener überholen die Deutschen

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EinwanderungItaliener überholen die Deutschen

Die Zahl der deutschen Zuwanderer ist im März 2016 erstmals zurückgegangen. Dafür ist die italienische Zuwanderung auf dem Höchststand – gefolgt von den Franzosen.

von
afo
«Die Zuwanderer sind zwischen 20 und 45 Jahre alt»: Ein Autofahrer in Zürich bekennt sich als Fan von der Schweiz und von Italien. (15. Juni 2010)

«Die Zuwanderer sind zwischen 20 und 45 Jahre alt»: Ein Autofahrer in Zürich bekennt sich als Fan von der Schweiz und von Italien. (15. Juni 2010)

Keystone/Alessandro Della Bella

Wie in den 1950er-Jahren stellen die Italiener nun wieder die meisten Immigranten in der Schweiz. Dies zeigt eine Datenauswertung der «Schweiz am Sonntag». Die italienische Zuwanderung in die Schweiz ist auf dem Höchststand. Keine ausländische Bevölkerungsgruppe ist im letzten Jahr so stark gewachsen wie diejenige der Italiener. Ihre Nettozuwanderung lag Ende 2015 bei rund 11'000 Personen.

Bezüglich Wachstum an zweiter Stelle liegen ebenfalls Lateiner: die Franzosen. Die Zahl der Deutschen hingegen, die viele Jahre die grösste Einwanderergruppe stellten, ging im März 2016 erstmals zurück. Es wanderten mehr aus als ein. Auch weil die deutsche Wirtschaft zurzeit brummt.

Italiens Elite kommt in die Schweiz

Der Zustrom italienischer Arbeitskräfte erinnert an frühere Zeiten. Die Bilder der Tunnel und Strassen bauenden Italiener aus den 1950er-Jahren sind uns gut in Erinnerung. Diese Generation ist es, die den neuen Einwanderern den Weg in die Schweiz geebnet hat.

Die Italiener, die heute kommen, haben jedoch oft ein Studium absolviert und gehören zu Italiens Elite. Sie finden häufig Jobs mit Führungsfunktion. Dass sie hierher kommen, hängt mit der schwierigen Arbeitsmarktsituation in Italien zusammen. «Die italienischen Zuwanderer von heute sind zwischen 20 und 45 Jahre alt, studiert und wollen in der Schweiz Karriere machen», sagt Gianni D'Amato, Professor für Migration an der Universität Neuenburg zur «Schweiz am Sonntag». «Sie verdienen fünf bis zehn Prozent mehr als jene Italiener, die vor 2009 in die Schweiz eingewandert sind.»

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