Sondersetting soll mit Spenden finanziert werden

Aktualisiert

Fall CarlosSondersetting soll mit Spenden finanziert werden

Um die Rund-um-die-Uhr-Betreuung von Carlos zu finanzieren, sucht die Betreuungsfirma Riesen-Oggenfuss nach neuen Wegen. Private Geldgeber sollen für den Staat in die Bresche springen.

von
bee
Das neue Sondersetting für Carlos kostet den staat jetzt 19'000 statt 29'000 Franken. Der heute 18-jährige Carlos, hier auf dem Bett in einer betreuten Wohneinrichtung in Reinach BL liegend, erregt die Gemüter seit Wochen.

Das neue Sondersetting für Carlos kostet den staat jetzt 19'000 statt 29'000 Franken. Der heute 18-jährige Carlos, hier auf dem Bett in einer betreuten Wohneinrichtung in Reinach BL liegend, erregt die Gemüter seit Wochen.

Die Betreuungsfirma Riesen-Oggenfuss sucht Sponsoren für «Carlos». Ein privater Spender für die Massnahmen des jungen Straftäters konnte bereits gewonnen werden, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Die Fachleute führen weitere Gespräche, um Geld für die Betreuung zu sammeln.

Das neue Sondersetting kostet den Staat 19'000 statt 29'000 Franken – es deckt den Aufwand für den 18-Jährigen allerdings nicht. Finanziert werden müssen eine 1:1-Betreuung rund um die Uhr, der Privatlehrer, Kost und Logis, die psychologische Begleitung, die Standortbestimmung und weitere Posten.

Das neue Setting steht auf Geheiss des Bundesgerichts seit letzten Donnerstag. Es beruht im wesentlichen auf einer Offerte, die Anna-Lisa Oggenfuss und Rolf Riesen im Herbst der Justizdirektion unterbreiteten. Diese hatte nach der massiven Kritik am ursprünglichen Sondersetting für monatlich 29'000 Franken der Anbieterfirma ein Kostendach von 20'000 Franken auferlegt.

Strafanzeige gegen Unbekannt

Laut Insidern schien den beiden Fachleuten der Firma Riesen-Oggenfuss die Zusammenarbeit mit dem heute 18-Jährigen derart am Herzen zu liegen, dass sie in Kauf nahmen, einen Teil der anfallenden Kosten selber zu tragen. Abstriche machte die Firma bei den Löhnen, dem Personalaufwand und der Wohnungsmiete.

Derweil erwägt die Familie, eine Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Nötigung einzureichen. Hintergrund ist die Versetzung von Carlos ins Gefängnis Limmattal Ende August durch die Oberjugendanwaltschaft.

Deine Meinung zählt