Vorwürfe gegen Karl DallJournalistin soll auch Udo Jürgens gestalkt haben
Karl Dall sagt, er habe die Schweizerin nicht vergewaltigt – sie habe ihn vielmehr gestalkt. Klar ist: Bereits Udo Jürgens fühlte sich von der Journalistin verfolgt und bedroht.
Nach seinem Auftritt bei «Aeschbacher» soll sich Karl Dall im Hotelzimmer an der 43-jährigen freien Journalistin Jasmin S. (Name geändert) vergangen haben. In einem Hotelzimmer habe er sie vergewaltigt, behauptet die Frau aus dem Kanton Solothurn. Anfang November wurde der Entertainer deswegen festgenommen und für vier Tage in der Schweiz in Untersuchungshaft gesetzt.
Dall bestreitet die Vorwürfe und nimmt Stellung in einem Brief, den er dem deutschen Boulevardblatt «Bild» zukommen liess: «Eine freie Schweizer Journalistin versuchte, einen beruflichen Kontakt mit mir zu benutzen, sich in mein Leben einzuschleichen und finanzielle Vorteile daraus zu erlangen», heisst es darin. Am 5. September hätten sie sich in Zürich getroffen. Als ihr Vorhaben gescheitert sei, habe die Frau begonnen, Dall und seine Familie zu belästigen. Einige Wochen später ging S. schliesslich zur Polizei und bezichtigte Dall der Vergewaltigung.
«Schlimmste Zeit meines Lebens»
Einer, der wohl gut verstehen kann, wie es der Familie Dall derzeit geht, ist Udo Jürgens. Jahrelang soll die Promi-Journalistin den in Zürich lebenden Sänger gestalkt haben. 2006 erzählte er der «Bild» von den Attacken, die angeblich nach einem Interview-Termin mit der Schweizerin angefangen haben: «Es begann ein unglaublicher Telefonterror. Ganz massiv. Ich habe mehrfach meine Nummern geändert, aber das hat alles nicht geholfen. Manchmal sind es bis zu 50 Anrufe in einer Stunde.» Auch nachts habe ihn die Frau mit ihren Anrufen gequält. «Ich schalte deshalb mittlerweile vor dem Schlafengehen das Handy aus, ziehe auch den Stecker beim Festnetz raus. Mir ist das unheimlich. Ich weiss, dass die Frau in psychiatrischer Behandlung ist. Sie drohte auch mit Selbstmord.»
Auch vor Drohungen gegen den Sänger schreckte S. offenbar nicht zurück. Vor einem Konzert in Zürich soll sie ihm SMS-Nachrichten mit drohendem Inhalt geschickt haben. Die waren so massiv, dass die Schweizer Polizei die Frau beim Betreten des Konzertsaals auf Waffen untersuchte. Die Journalistin selbst verneinte damals vehement, eine Stalkerin zu sein. Sie kenne Jürgens schon länger, er habe ihr viele exklusive Interviews gegeben. Ausserdem hätten sie eine intime Beziehung gehabt.
Ganz anders sieht das Jürgens: Wie Dall schreibt, sei es für den im Brief nicht namentlich genannten Prominenten «die schlimmste Zeit seines Lebens» gewesen. Laut einer Person aus dem Umfeld von Jürgens soll es noch weitere Opfer geben.