Ihm gehts ums nackte Überleben

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Hüllenlos im WaldIhm gehts ums nackte Überleben

Der Künstler Martin Gut will während sechs Tagen und sechs Nächten das Überleben üben. Dies anfänglich splitternackt – und freiwillig.

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Martin Gut startet sein Kunstprojekt «überleben» splitternackt. (Video: Brigitte Büchel)

Seit Montagnachmittag streift ein Nackt-Künstler durchs aargauische Unterholz. Der Mann ist weder ein verirrter FKKler noch ein verrückter Einsiedler, sondern ein Künstler aus Luzern. Martin Gut will für einmal die «Komfortzone» des alltäglichen Lebens verlassen und in seinem Projekt «Überleben» eine Woche lang in der Wildnis durchhalten. Ganz natürlich, wie neugeboren. Nackt, wie Gott ihn schuf, hält er es allerdings nicht lange aus, da das im rauen November-Klima eine zu grosse Zumutung wäre.

«Breche ab, wenn meine Gesundheit gefährdet ist»

Gut hat im Vorfeld Spenden wie Kleidung, Nahrung und Geld gesammelt. Spender konnten auf der Website anführen, was sie Gut für die sechs Tage zur Verfügung stellen. Darunter finden sich nützliche Dinge wie gefütterte Stiefel, ein Zelt und eine Zahnbürste oder Einfallsreiches wie eine Flaschenpostflasche oder ein Buch über Robinson Crusoe. Ob Gut bei seinem Versuch zu überleben Aspirin, Kondome oder einen Flachmann braucht, ist dagegen fraglich.

Am Ende des ersten Tages war der Künstler optimistisch: «Ich bin überwältigt von all den Spenden, die ich erhalten habe», sagt er. Die Kälte sei zu ertragen: «Ich habe Skihose und eine Skijacke erhalten, so habe ich schön warm.» Am ersten Tag war der Luzerner mehrheitlich mit dem Einrichten seiner Umgebung beschäftigt. So stellte er etwa sein Zelt auf und sah sich nach nützlichem Material für sein Land-Art-Projekt um. Am Dienstag geht es dann los mit seiner Kunstinstallation: «Bisher habe ich ein überwältigendes Feedback erhalten für mein Kunstprojekt, ich bin sehr motiviert.»

Ist es Kunst, sich auszuziehen?

«Nein, Ziel des Projekts ist es nicht, nackt zu sein, sondern ein Land-Art-Projekt, bei dem der Künstler selber ein Kunstwerk mit der Natur bildet», sagt Martin Gut. Interessierte können das Treiben des Nackt-Künstlers über seinen Blog oder eine Webcam mitverfolgen.

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