1. Quartal 2015Fast 40'000 Migranten in die Schweiz eingewandert
Anfang 2015 lebten knapp 23'000 mehr Ausländer in der Schweiz ein als noch zu Jahresende 2014. Die SVP konstatiert ein Versagen des Zuwanderungssystems.

Die Zuwanderung in die Schweiz hat sich im ersten Quartal 2015 beschleunigt.
Die Zuwanderung in die Schweiz hat sich zu Jahresbeginn beschleunigt. Unter dem Strich lebten Ende März 2015 22'942 Ausländerinnen und Ausländer mehr in der Schweiz als zu Jahresende 2014. In der Vorjahresperiode hatte die Zunahme noch 20'054 Personen betragen.
Von Januar bis März 2015 sind 39'102 Personen in die ständige Wohnbevölkerung eingewandert, 16'892 Personen sind ausgewandert. Gegenüber den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres nahm der Wanderungssaldo demnach um 14,4 Prozent zu. Dies geht aus der am Freitag veröffentlichten Zuwanderungsstatistik fürs erste Quartal des Staatssekretariats für Migration (SEM) hervor.
«Zuwanderungssystem völlig versagt»
Die SVP sieht diese Zahlen als Beleg dafür, «dass das heutige Zuwanderungssystem mit der Personenfreizügigkeit völlig versagt», wie es in einer Mitteilung heisst.
Erschreckend sei zudem, dass nicht einmal die Hälfte der Zuwanderung in die ständige Wohnbevölkerung zum Zweck der Erwerbstätigkeit erfolgt. Die Partei fordert den Bundesrat auf, sofort zu handeln und die neue Verfassungsbestimmung umzusetzen.
Auswanderung nahm leicht ab
Laut der Statistik hat die Einwanderung im Beobachtungszeitraum im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2,6 Prozent zugenommen. Gleichzeitig hat die Auswanderung leicht abgenommen.
Insgesamt lebten Ende März 2015 1'967'844 Menschen ohne Schweizer Pass dauerhaft in der Schweiz – 3,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Über zwei Drittel davon stammen aus EU/EFTA-Staaten. Deren Anteil wuchs im ersten Quartal überdurchschnittlich an. Der Anteil von Personen aus Drittstaaten stieg dagegen unterdurchschnittlich an.
Grosser Teil kommt zum Arbeiten
Das SEM schlüsselt in der Statistik auch die Gründe für die Zuwanderung auf. Nahezu die Hälfte macht die Erwerbstätigkeit aus, gefolgt von Familiennachzug mit einem Anteil von rund 30 Prozent. Knapp 12'000 Personen sind zwischen Januar und März 2015 aus diesem Grund in die Schweiz gezogen. Anerkannte Flüchtlinge (4,8 Prozent) oder Ausländer ohne Erwerbstätigkeit (4,5 Prozent) bilden vergleichsweise kleine Gruppen.
Eingebürgert wurden im ersten Quartal 2015 rund 6200 Ausländerinnen und Ausländer, ein Sechstel weniger als in der Vorjahresperiode.
2015 stehen für Erwerbstätige aus Drittstaaten 4000 Kurzaufenthaltsbewilligungen und 2500 Aufenthaltsbewilligungen zur Verfügung. Die Ausschöpfung dieser Kontingente lag Ende März laut SEM bei 25 Prozent für die Kurzaufenthalter und bei 23 Prozent für die Aufenthalter. (mlr/sda)
Zu- und Abnahme der Migrantenzahl im Vergleich zum Vorjahr (1. Quartal)
2014 20'054 (Abnahme um 0,9 Prozent)
2013 20'225 (Zunahme um 12,1 Prozent)
2012 18'040 (Zunahme um 1,9 Prozent)
2011 17'707 (Zunahme um 13,9 Prozent)
2010 15'552 (Abnahme um 22,3 Prozent)
2009 20'020
Quelle: EJPD